Es gibt viele Möglichkeiten, um mit den Herausforderungen einer Krebsdiagnose umzugehen. Allein das entlastende Gespräch ist eine große psychische Hilfestellung. Da ist endlich mal Raum und Zeit für die körperlichen und psychischen Belastungen, für die es im Alltag meist keine Zeit gibt. Praktische Hilfestellungen und Tipps senken die Belastung: Das Verfassen einer Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung nimmt einen großen Teil der Sorgen “Was passiert mit mir, wenn ich mal nicht mehr für mich einstehen kann?”. Die Angst um die Zukunft wird durch das Durchdenken der schlimmstmöglichen Situation und dem Pläne schmieden, welche Wünsche dann Angehörigen und Behandelnden beachten sollen, meist greifbarer gemacht und somit abgemildert.
Eine wichtige Grundlage für die mentale Gesundheit ist immer die körperliche Gesundheit. Je nach Stadium der Krebserkrankung ist eine individuelle Beratung zu grundlegenden Lebensbereichen, wie z. B. Bewegung und Ernährung, hilfreich und unterstützt das selbstwirksame Handeln. Das hat wiederrum positiven Einfluss auf die Psyche. Häufig sind Themen wie gesunder Schlaf, Entspannungstechniken, Achtsamkeit, Umgang mit den Angehörigen, Sexualität und Partnerschaft Teil der Beratung. Natürlich ist jede Situation individuell, sodass eine telefonische Beratung auch an ihre Grenzen stoßen kann. So kann es beispielsweise bei ausgeprägten depressiven Symptomen notwendig sein, eine Behandlung vor Ort mit Medikamenten und/oder Psychotherapie zu empfehlen. In solchen Fällen unterstütze ich bei der Suche nach passenden Anlaufstellen. Diese Lotsenfunktion erspart den Betroffenen oft viele frustrierende Umwege und Kontakte mit unpassenden Ansprechpersonen.