Marderbiss am Auto oder Haus?

Marderbisse können ernsthafte Probleme verursachen, von elektrischen Störungen bis zu Motorproblemen. Dabei machen sich Folgeschäden nicht immer sofort bemerkbar. Das Auto könnte sich zunächst nur anders anhören oder unruhig laufen, weniger Leistung in Teilbereichen aufweisen – bis irgendwann vielleicht ein System kaputtgeht. Marder knabbern gern im Motorraum elastische Schläuche, andere Gummi-Bauteile und Dämmmaterial an. Betrifft das beispielsweise Kabel-Isolierungen oder Kunststoffschläuche, durch die Flüssigkeiten fließen, kann das teure Schäden an weiteren wichtigen Kfz-Systemen haben. Aber auch Kurzschlussschäden kommen häufig vor. Defekte Steuergeräte können die Folge sein. Die Klassiker: Überhitzung des Motors durch einen angebissenen Kühlerschlauch und den damit verbundenen Verlust von Kühlflüssigkeit, kaputte Lambdasonde wegen beschädigter Kabel, Schäden am Bremssystem. Die Reparaturkosten könnten schnell hochgehen – da ist Vorsicht besser als Nachsicht.

Der Motorraum von Elektroautos ist zwar ohnehin baulich besser abgedichtet. Verschafft sich trotzdem ein Tier Zugang und beschädigt Kabel, ist die Reparatur in der Regel teurer, weil aufgrund des Hochvoltsystems komplette Kabelsätze ausgetauscht werden müssen.

Marderschäden am Haus kommen deutlich weniger vor als am Auto. Wenn sich doch einmal ein Marder auf dem Dachboden einnistet, sind die häufigsten Schäden Kratzspuren, zerstörte Dämmung, Elektrokabel und Dachziegel. Zudem können Kot und Urin Holz oder Metallteile angreifen. Besonders kostenintensiv sind Schäden an Haustechnik, wie Solar- oder Heizungsanlage.

Eine mögliche Erklärung: Marder halten sich bei kühlen Temperaturen gerne im Motorraum eines Autos auf, wahrscheinlich wegen der Restwärme des Motors. Dabei verteilen sie ihren speziellen Geruch – auch durch Bisse ins umgebende Material. Kommt dann ein anderer Marder auf dieselbe Idee, macht ihn die Duftmarke des Artgenossen – besonders zur Paarungszeit – aggressiv und führt oft zu einer regelrechten Beißattacke, um das Revier für sich zu markieren. Wer sein Auto an verschiedenen Orten parkt, trägt also ein höheres Marderbiss-Risiko, weil sich der Parkplatz im Revier eines anderen Marders befinden könnte. Besonders zur Paarungszeit im Frühjahr kann das verstärkt Schäden im Motorraum nach sich ziehen.

Dachböden bieten einen ruhigen Platz fürs Nest, Dämmmaterial kann dem Nestbau dienen.

Marderbiss am Auto: Sicherheit gibt ein Blick in die Bedingungen Kfz-Versicherung: Teilkaskoversicherung bzw. Kaskoversicherung kommen in der Regel für von Marderbissen verursachte Schäden auf. Wichtig: darauf achten, dass nicht nur angebissene Teile, sondern auch Folgeschäden versichert sind. Denn oft ergeben sich durch beschädigte Teile Folgeschäden, wie zum Beispiel ein defektes Steuergerät oder das Überhitzen des Motors, wenn Flüssigkeit ausläuft. Oder ein defekter Katalysator, wenn das Zündkabel angeknabbert wurde. Das kann dann richtig teuer werden.

Marderbiss am Haus: Marderschäden am Haus sind seltener als beim Auto, kommen aber dennoch vor, vorzugsweise auf dem Dachboden. Welche Versicherung zahlt dann? Tierbisse an fest mit dem Haus verbundenen elektrischen Leitungen oder Anlagen innerhalb von Gebäuden und an der Dämmung können als Bestandteil der Wohngebäudeversicherung abgesichert sein. Ein Blick in die eigenen Versicherungsbedingungen zeigt, ob beispielsweise Tierbisse mitversichert sind. Eventuell macht es Sinn, zusätzlich eine Elektronikversicherung abzuschließen, was zum Beispiel bei einer PV-Anlage sinnvoll wäre.