Bei einer Umzugsfirma gibt es mehrere Kriterien, die den Gesamtpreis beeinflussen. Jede Umzugsfirma kalkuliert unterschiedlich, was den Vergleich einzelner Punkte erschwert: Die eine Firma berechnet nach Anzahl der verladenen Kartons, die nächste nach Wohnfläche oder Anzahl der Zimmer und wiederum andere nennen vielleicht nur einen Pauschalpreis.
Als Hauptkriterium gilt die Entfernung zwischen dem alten und neuen Wohnort. Je weiter der Weg, umso höher die Kosten. Innerhalb von Städten (lokaler Umzug) gibt es meist einen Preis. Zwischen zwei verschiedenen Städten (Langstreckenumzug) entscheidet die Kilometerentfernung. Hinzu kommen optionale Services, wie das Packen und Auspacken von Kartons oder der Aufbau einzelner Möbel. Hier sollten Sie die Bedingungen im Vorfeld genau lesen, um zu sehen, was extra berechnet wird und was als Inklusivleistung zählt.
Preisunterschiede entstehen zudem durch die Bedingungen vor Ort. Gibt es keinen Fahrstuhl und die Wohnungen liegen jeweils im Dachgeschoss, wird’s deutlich teurer als mit Aufzug oder einem Umzug von Erdgeschoss zu Erdgeschoss. Bei Umzugsportalen können Sie sich eine grobe Preisplanung vorab einholen. So wird ein lokaler Umzug – zum Beispiel innerhalb Berlins – aus einer 35-qm-Wohnung mit ca. 500 bis 1.000 Euro taxiert. Die gleiche Wohnungsgröße von München nach Berlin (Langstreckenumzug) würde zum Vergleich schon mit 1.100 bis 1.800 Euro das Budget belasten.
Bei einem Umzug in Eigenregie muss man andere Kostenblöcke berücksichtigen. Meist benötigen Sie ein geeignetes Fahrzeug, um Möbel und Kartons zu transportieren. Rechnen Sie mit ca. 150 Euro inklusive Versicherung und Tanken pro Tag. Hinzu kommen Kosten für die Kartons, Schutzfolien und -decken. Die Anzahl der Kartons wird meist unterschätzt. Lieber ein paar Kisten mehr einplanen! Dann müssen auch nicht alle Kisten randvoll beladen werden. Das erleichtert den Helfern das Schleppen und reduziert das Risiko, dass der Kistenboden durchbricht. Immobilienscout24 hat einen Kartonrechner, der nach Anzahl der Personen, Räume und Wohnjahre funktioniert. Bei einer Person, die nach zehn Jahren aus einer Zweizimmerwohnung auszieht, empfiehlt der Rechner rund 45 Kartons. Kosten: ca. 90 Euro.
Muss eine Halteverbotszone beantragt werden? Meist reicht es, ein paar Tage vorher die Nachbarn über den anstehenden Umzug zu informieren. Das hängt allerdings auch so ein bisschen von der Lage des neuen Zuhauses und dem Parkraum ab. Das funktioniert in Großstädten mit geringem Parkraum aber nicht immer. Hier fallen dann Kosten für die temporäre „Umzugszone“ je nach Gemeinde von ca. 80 bis 170 Euro an. Ihre Umzugshelfer wollen ebenfalls versorgt werden. Bei sechs Helfern sollten Sie für die Verpflegung rund 100 Euro einkalkulieren.
Wenn man den privat organsierten Umzug genau durchrechnet, ist man oft gar nicht mehr so weit entfernt vom Preis der Profis. Hinzu kommen Faktoren, die gar nicht berechnet werden können, aber eine große Rolle spielen: Zeitaufwand, Stress und Risikovermeidung. Wenn die Profis verladen und transportieren, geht der Umzug meist schneller über die Bühne. Zudem erspart es nervlichen und körperlichen Stress und das Risiko, dass der Fernseher einem Freund aus der Hand rutscht oder die Kommode an der Treppenhauswand unschöne Spuren hinterlässt, für die Sie finanziell aufkommen müssen.
In manchen Fällen lohnt es sich, beide Optionen zu kombinieren: Freunde helfen beim Packen und bei unkomplizierten Transporten mit dem Privatwagen, die Profis bekommen die kniffligen und sperrigen Aufgaben und halten sich nicht mit Kleinkram auf. Das kann den Umzug deutlich entzerren.