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Gesundheit

Arthrose lindern: Ursachen, Symptome & Behandlung

Wer versteht, wie Knorpelschwund entsteht, kann mehr für die Beweglichkeit seiner Gelenke tun: Wie ich möglichst lange mobil bleibe und Schmerzen in Schach halte.

Bildquelle: Adobe Stock

Schmerzt das Knie, wenn es die Treppe runter oder bergab geht? Dauert es morgens länger, bis die Gelenke in die Gänge kommen? Arthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen weltweit. Wissenswert hilft, die Ursachen für den Knorpelverschleiß zu verstehen und gibt Tipps, wie wir die Folgen möglichst lange verzögern können.

Was ist Arthrose? Wenn die Gelenke schmerzen

Schmerzen, Steifheit, Entzündungen, eingeschränkte Bewegung - Arthrose ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung der Gelenke, bei der der schützende Knorpel nach und nach abgebaut wird. Knorpel und Knochen verändern sich in ihrer Struktur. Der Gelenkspalt zwischen zwei Knochen wird immer schmaler. Die Erkrankung entwickelt sich meist schleichend und betrifft Millionen Patienten in Deutschland.
Unsere Gelenke sind echte Multitalente - solange der Knorpel zwischen den Knochen als schützender Puffer funktioniert. Wenn der Knorpel dünner oder geschädigt wird, verliert dieser Puffer seine Wirkung. So entsteht eine Arthrose im Detail: Es beginnt unspektakulär - mit oft kleinen unregelmäßigen Mikroschäden am Knorpel. Durch Überlastung oder lange Belastung eines Gelenks wird Knorpelgewebe abgebaut. Risse und Unebenheiten entstehen. Diese aufgerauten Schichten des Knorpels bauen sich beim Bewegen des Gelenks gegenseitig ab. Zusätzlich werden Enzyme angelockt, die den Knorpel weiter zersetzen. Der Stoffwechsel hat sich geändert. Mit der Zeit verschleißt der Knorpel. Beansprucht man das Gelenk weiterhin stark, verändern sich weitere Strukturen: die Gelenk-Innenhaut, Knochen und Bänder. Schreitet die Krankheit fort und fällt der Gelenkknorpel in Teilen oder ganz weg, reiben schließlich die Knochen aufeinander. Die Folgen? Wegen der neuen Belastung verdichtet sich das Knochen-Gewebe (subchondrale Sklerosierung). Am Rand des Gelenks bilden sich Knochen-Vorsprünge, die das Gelenk verändern.

Welche Ursachen hat Arthrose? Warum leiden Gelenke?

Unser Bewegungsapparat bekommt im Laufe eines Lebens einiges zu spüren. Wenn ein Gelenk überlastet oder für lange Zeit belastet wird, fördert das die Entstehung von Arthrose. Was sind die Ursachen von Arthrose:

  • Alter: Mit den Jahren nutzt sich Knorpel langsam, aber sicher ab – das gehört zum Älterwerden dazu.
  • Übergewicht: Bei ein paar Extra-Kilos müssen vor allem Knie und Hüfte Schwerstarbeit leisten. Übergewicht fordert von den Gelenken vollen Einsatz, Tag für Tag. Dabei zählt jedes zusätzliche Kilo.
  • Überlastung: Wer bei der Arbeit seine Gelenke stark belastet oder im Sport zu viel (oder falsch) trainiert, riskiert kleine Schäden, die sich später rächen können.
  • Verletzungen: Bei Verletzungen wie Knochenbrüchen oder harten Stößen leiden die Gelenke erst recht.
  • Fehlbelastungen, beispielsweise durch Gelenkfehlstellungen wie X- oder O-Beine
  • Genetische Veranlagung: Manchmal ist eine Gelenkschwäche angeboren.
  • Entzündliche Erkrankungen: Beispielsweise Arthritis (Gelenkentzündung) kann das Risiko für Arthrose erhöhen. Ebenso Stoffwechselkrankheiten wie Gicht: Denn dabei lagern sich Harnsäure-Kristalle in Gelenken ab, was Knorpelschäden begünstigt. 

Wie entwickelt sich Arthrose?

Krankheitsverlauf und Stadien:


Arthrose entwickelt sich schleichend über Jahre. Sie betrifft vor allem den Knorpel, aber in der Folge auch angrenzende Knochen und die gesamte Gelenkstruktur.

  • Stadium 1: Der Gelenkknorpel ist noch weitgehend intakt, aber bereits leicht verändert.
  • Stadium 2: Der Knorpel wird uneben, aufgeraut und dünner. Der Gelenkspalt wird etwas schmaler.
  • Stadium 3: Deutlicher Knorpelabbau und Knochenveränderungen. Der Gelenkspalt wird noch enger.
  • Stadium 4: Knorpelverlust und Knochenreibung. Der Gelenkspalt verschwindet, das Gelenk kann versteifen.
Checkliste
Welche Gelenke sind am häufigsten betroffen?
Knie (Gonarthrose)

Mehr als die Hälfte aller Fälle

Hüfte (Coxarthrose)
Finger
Wirbelsäule (Spondylarthrose)
Daumensattel (Rhizarthrose)
Schulter (Omarthrose)
Fuß, vor allem nach Verletzungen

Diagnose: Wie stellt der Arzt oder die Ärztin Arthrose fest?

Orthopäden sind in der Regel die Ärzte, die eine Arthrose diagnostizieren. Bei Beschwerden im Kiefergelenk sind es Zahnärzte oder Kiefer-Orthopäden. In der Anamnese im Arztgespräch checken Mediziner ab, ob das Gelenk durch eine Verletzung oder Erkrankung vorbelastet ist. Wann treten die Schmerzen auf? Bessern sie sich bei Bewegung oder eher in Ruhe? In welchen Situationen treten Schmerzen auf? Bei der körperlichen Untersuchung sehen sich Ärzte die Bewegung des betroffenen Gelenks an, bewegen es selbst und fühlen die Ansätze von Sehnen und Bändern. Dabei spüren sie eventuelles Reiben oder Knirschen. Wird der Spalt zwischen den Knochen schmaler, lässt sich das auf einem Röntgenbild erkennen. In unklaren Fällen werden genauere bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt.


Wichtig: Eine leistungsstarke Krankenversicherung , die hilft, alle nötigen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zu nutzen.

Checkliste
Symptome von Arthrose

Wie macht sich der Gelenkverschleiß bemerkbar?

  • Belastungsschmerz: Schmerzen treten zunächst ausschließlich bei Bewegung oder Belastung auf.
  • Steifheit: Die Gelenke werden steifer, insbesondere morgens oder nach einer Ruhephase.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Gelenke können weniger flexibel sein, man fühlt sich eingerostet.
  • Schwellungen: In fortgeschrittenen Fällen schwellen oft die Gelenke an.
  • Reibegeräusche: Manchmal sind knackende oder reibende Geräusche hör- und spürbar, wenn sich das Gelenk bewegt.
  • Schmerzen in Ruhe: In fortgeschrittenem Stadium können Schmerzen auch in Ruhe auftreten.

Hinweis

Arthrose vs. Arthritis vs. Rheuma

Rheuma ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen hauptsächlich am Bewegungsapparat, meistens geht es um Gelenkschmerzen, aber auch Knochen, Muskeln, Sehnen und Bindegewebe können betroffen sein. Gefäßentzündungen fallen ebenfalls unter „rheumatische Erkrankungen“. Oft beginnt Rheuma in den Fingern und Zehen. Schmerzende, steife und geschwollene Gelenke sind zum Beispiel typisch für rheumatoide Arthritis. Wichtig: zum Rheumatologen gehen, der ggf. spezielle Rheuma-Medikamente verordnet. In vielen Fällen verläuft die Krankheit chronisch, manche Arten können sogar Organe schädigen. Zu den rheumatischen Erkrankungen zählen Arthrose und Arthritis.


Arthrose ist ein degenerativer „Verschleiß“ des Gelenkknorpels, meist verursacht durch Überbelastung oder Alter. Sie führt zu Knorpelabbau und Knochenveränderungen, was zu Belastungs- und schließlich zu Dauerschmerzen führt. Äußerlich kann eine Rötung sichtbar oder Wärme spürbar sein. Allerdings kann sich das Gelenk im Rahmen der Arthrose entzünden. Dann ist von einer Arthrose-Arthritis oder aktivierter Arthrose die Rede.


Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung, ausgelöst durch Autoimmunprozesse, Infektionen oder Stoffwechselerkrankungen. Sie zeigt klare Entzündungszeichen wie Rötung, Wärme und Schwellung und verursacht oft Ruheschmerz. Unbehandelt kann sie zur Gelenkzerstörung führen.


Die Therapie bei Arthrose zielt auf Entlastung des Gelenks, während Arthritis und Rheuma eine Entzündungshemmung durch Medikamente benötigen. Eine medizinische Diagnose ist für alle drei notwendig, um die passende Behandlung zu finden.

Behandlung von Arthrose: Was hilft gegen die Schmerzen?

Für manchen, der die Diagnose Arthrose erhält, mag es ein Schock sein: Arthrose ist nicht heilbar. Hinzu kommt: Der Knorpelverschleiß und damit die Beschwerden verstärken sich wahrscheinlich mit zunehmendem Alter. Die positive Nachricht: Die Symptome lassen sich lindern und der weitere Verschleiß verlangsamen. Aber wie? Je nach Schweregrad kommen verschiedene Maßnahmen infrage:

 

  • Regelmäßig bewegen, aber nicht überlasten lautet die Devise.
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen stärken die Muskulatur und entlasten die Gelenke.
  • Orthesen stellen ein Gelenk zum Teil ruhig und entlasten es.
  • Wärme oder Kälte: Warme Bäder oder Heizkissen helfen gegen chronische Arthrose-Schmerzen. Akute Entzündungen allerdings lassen sich eher mit Kälte-Anwendungen lindern.
  • Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente oder spezielle Präparate zum Knorpelschutz sollten ärztlich verordnet sein.
  • Lokale Injektionen: Hyaluronsäure oder Kortison werden direkt ins Gelenk gespritzt.
  • Eine Magnetfeldtherapie soll Schmerzen lindern.
  • Operation: Es gibt verschiedene Operationen, die je nach individuellem Fall helfen können. Mit einer Operation können Fehlstellungen korrigiert und Gelenke stabilisiert werden. Bei einer Lavage wird das Gelenk gespült und damit Knorpel-, Gewebefasern und andere kleine Fremdkörper ausgeschwemmt. Beim Debridement wird das Gelenk sozusagen saniert: Die raue Knorpel-Oberfläche wird mit einem Skalpell geglättet und freie Teile werden entfernt. Lavage und Debridement werden meist im Rahmen einer Gelenk-Spiegelung (Arthroskopie) durchgeführt. Eine weitere Option: Anbohren des Knorpels, um Zellen anzuregen, geschädigtes Gewebe wiederherzustellen oder gesunde Knorpelzellen transplantieren. Bei einer Korrektur-Osteotomie wird der Gelenk-Knochen umpositioniert, um die Belastung zu verlagern.
  • In schweren Fällen kann ein Gelenkersatz (z. B. künstliches Knie oder Hüfte) notwendig werden.
  • Die Arthrodese versteift das Gelenk: Dabei werden Gelenk-Knochen fest miteinander verbunden, also versteift. Sie kommt oft bei kleineren Gelenken, etwa am Finger-Ende, Handwurzel oder Großzehe vor.

Die Wahl der Behandlung hängt immer von den individuellen Beschwerden, dem Patientenalter und dem Fortschritt der Arthrose ab. Wichtig: Eine frühzeitige Therapie kann das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamen.

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Unser Tipp
Arthrose vorbeugen – Tipps für gesunde Gelenke

Mobilität ist der Schlüssel für einen gesunden Bewegungsapparat: Regelmäßige moderate Bewegung dehnt die Bänder und stärkt die Muskeln. Wer seine Gelenke schonen möchte, sollte „Kniebrecher-Sportarten“ wie Fußball oder Tennis vermeiden. Auch die Ernährung kann helfen: Zum Beispiel Knoblauch, Zwiebeln und Lauch enthalten Bestandteile, die schädigende Enzyme am Knorpel verringern sollen. Gutsitzende, vorzugsweise flache Schuhe schonen Knie und Rücken. Wer sein Körpergewicht im Lot hält und Muskeln aufbaut, entlastet seine Gelenke. Es ist sinnvoll, regelmäßige Schmerzen ärztlich abzuklären, statt Schmerzmittel zu schlucken. Der Gelenkstoffwechsel wird mit Wärme angeregt, akute Entzündungen dagegen werden eher mit Kälte erträglicher.


Zum Beispiel die Debeka bietet für ihre privat Krankenversicherten mit Gelenkbeschwerden das Versorgungsprogramm MeineGelenke an.

Was können Arthrose-Patienten selbst tun? Tipps für den Alltag

Viele Patienten fragen sich: Was kann ich selbst tun, um meine Situation zu verbessern? Hier einige bewährte Tipps:

  • Bewegung: Regelmäßige, gelenkschonende Bewegung (z. B. Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking) hält geschmeidig und stärkt die Muskulatur. Kraftsportübungen nur nach ärztlicher oder physiotherapeutischer Absprache und Anleitung ausführen, um sicherzugehen, dass sie nicht schaden. Kontaktsportarten wie Fußball sind eher kontraproduktiv, ebenso wie abrupte Abstopp-Bewegungen und Richtungswechsel wie z. B. bei Tennis oder Skifahren.
  • Muskeltraining: Stärkung der betroffenen Muskulatur um die Gelenke, um diese zu stabilisieren und zu schützen.
  • Gewicht reduzieren: Jedes Kilo weniger in Richtung Normalgewicht entlastet die Gelenke spürbar.
  • Ernährung: Eine ausgewogene, entzündungshemmende Ernährung mit viel Gemüse, Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Fisch oder Leinöl), wenig Zucker und wenig rotem Fleisch.
  • Wärme- und Kälteanwendungen: Wärmepackungen entspannen die Muskulatur, Kälte lindert akute Entzündungen.

Hinweis

Warum Bewegung bei Arthrose so wichtig ist
  • Nährstoffversorgung des Knorpels: Knorpel besitzt keine eigenen Blutgefäße. Er erhält seine Nährstoffe fast ausschließlich aus der umgebenden Gelenkflüssigkeit (Synovia). Durch regelmäßige, rhythmische Bewegung – z. B. beim Gehen – wird der Knorpel wie ein Schwamm abwechselnd zusammengedrückt und wieder entlastet. Dabei wird Synovia heraus- und anschließend wieder eingesaugt; Nähr- und Abfallstoffe werden so kontinuierlich ein- bzw. ausgeschwemmt.
  • Schmerzlinderung: Regelmäßige Aktivität kurbelt die Bildung von Gelenkflüssigkeit an, reduziert Reibung und verringert damit akute Schmerzen.
  • Muskeln schützen Gelenke: Gut trainierte Muskeln stabilisieren die Gelenke, entlasten Knochen und Bänder und beugen weiteren Symptomen vor.
  • Operation hinauszögern: Aktive Arthrose-Patienten können länger eine eventuell später nötig werdende Operation hinausschieben.

Hausmittel zur Linderung von Arthrose-Beschwerden

Neben der klassischen Behandlung setzen viele Patienten auf Hausmittel und alternative Methoden. Beliebte Hausmittel sind:

  • Kühlende Wickel mit Quark oder Kohl (insbesondere Wirsing oder Weißkohl)
  • Entzündungshemmende Gewürze: Die Wirkung von Kurkuma wird zusammen mit schwarzem Pfeffer verstärkt. Kreuzkümmel, Muskat und Koriandersamen sollen für eine bessere Durchblutung der Gelenkschleimhaut sorgen. Sternanis, Gewürznelken sowie Zimt wirken entzündungshemmend. Die Dosis wegen möglicher Wechselwirkung mit Medikamenten sowie ggf. Unverträglichkeiten am besten ärztlich abklären.
  • Ingwer als Tee oder Gewürz
  • Hagebuttenpulver – kein Tee – soll sogar den Knorpelabbau hemmen.
  • Teufelskralle steht im Ruf, Arthrose-Schmerzen zu lindern. Die Wirksamkeit ist allerdings nicht klinisch belegt.
  • Akupunktur oder Magnetfeld-Therapie wird von manchen Patienten als schmerzlindernd empfunden.
  • Manche Arthrose-Patienten setzen auf Homöopathie, Pflanzenstoffe oder Schüßler-Salze.

Hausmittel können die Behandlung unterstützen, ersetzen aber keine ärztliche Therapie.

Rezept
Goldene Milch

Zutaten:


300 ml Milch


1 TL Kurkuma (frisch gerieben)


1 Prise schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)


1 TL Ingwer (frisch gerieben)


¼ TL Zimt (Ceylon-Zimt)


1 Prise Muskatnuss (frisch gerieben)


¼ Teelöffel Kardamom1 TL Honig oder Ahornsirup

 

Zubereitung:


Milch in einem kleinen Topf erhitzen (nicht kochen).
Alle Gewürze zugeben und gut verrühren.
Bei niedriger Hitze 5-10 Minuten ziehen lassen.
Ggf. durch ein feines Sieb gießen

Bewegung zum Stärken des Bewegungsapparats

Welche Übungen für die Entlastung und Stärkung der betroffenen Gelenke individuell sinnvoll sind, besprechen Arthrose-Patienten am besten mit Fachleuten aus Orthopädie und Physiotherapie. Hierbei kommt es auf die korrekte Ausführung an, damit keine weiteren Schäden entstehen.

 

Wichtig ist das Aufwärmen:

  • 3-5 Minuten leichter Ausdauerimpuls (z. B. auf der Stelle gehen oder Rad-Ergometer): regt Gelenkflüssigkeit an.
  • 1-2 Minuten dynamische Mobilisation: Schulterkreisen, Hüftkreisen, Handgelenk-Rollen
  • Knie & Sprunggelenke mit leichten Beugen/Strecken vorbereiten

Wie oft trainieren? Regelmäßig: lieber täglich 15 Minuten als einmal pro Woche zwei Stunden

 

Wie stark belasten? Schmerzen während des Trainings sollten nicht stark sein und nach 24 Stunden nicht größer als vorher.

 

Hilft Kälte oder Wärme vor dem Sport? Wärme lockert Muskeln, daher sinnvoll vor dem Sport. Kälte lindert akute Entzündungen hinterher.

 

Wann zum Arzt? Macht das Gelenk ein neues Geräusch, bei ungewohnten Schmerzen oder Schwellungen ist ärztlicher Rat angesagt.

Nicht nur alte Menschen sind betroffen - Wer hat ein hohes Risiko für Arthrose?

Dass Gelenke mit dem Alter abnutzen, ist normal. Doch auch manche jüngere Menschen sind davon betroffen. Dauerhafte Über- oder Fehlbelastungen beschleunigen Arthrose. Manche Berufsgruppen oder Sporttreibende tragen ein höheres Risiko für Arthrose als andere. Hier einige Beispiele:

 

Tätigkeiten, die Gelenke belasten:

  • Langjähriges Knien oder Hocken (z. B. beim Fliesenlegen)
  • Häufiges Heben, Tragen oder Schieben schwerer Lasten (z. B. bei Umzugsunternehmen)
  • Monotone Vibrations- oder Schlagbelastungen (z. B. im Straßenbau oder Metallbau)
  • Arbeiten über Schulterhöhe (z. B. beim Montieren, Lackieren oder Malern)
  • Ganzkörperschwingungen (z. B. in Fahrerkabinen, Baumaschinen)

Präventionstipps für belastete Berufsgruppen:

  1. Arbeitsplatzergonomie: Kniepolster, höhenverstellbare Arbeitsflächen, Hubgeräte
  2. Körpernahe Hebe-Techniken und Hilfsmittel (Rollwagen, Greifarme etc.)
  3. Mikropausen und Positionswechsel: alle 15 – 30 min. Entlastungen
  4. Kraft- und Beweglichkeitstraining: Rumpfstabilität, Oberschenkel (Quadrizeps), Gesäßmuskulatur (Gluteus)
  5. Gewichtskontrolle und Ernährung: reduziert Gelenkdruck und Entzündungsneigung

Kraftsportler: Wer im Fitness-Studio gerne mit hohen Gewichten hantiert, sollte einige Dinge beachten. Denn extreme Belastungen erzeugen einen ungeheuren Gelenkdruck. Beispielsweise tragen Knie und Hüfte bei schweren Kniebeugen das 6- bis 8-Fache des Körpergewichts. Werden für den Trainingsstand zu schwere Gewichte mit einer geringen Erholungszeit kombiniert, kann der Knorpel Schaden nehmen. Technikfehler wie etwa Rundrücken beim Kreuzheben und zu tiefes Absenken bei Squats (Kniebeugen) bergen das Risiko einer punktuellen Überlastung. Verletzungsfolgen wie Schäden an Meniskus- oder anderen Gelenkknorpeln steigern das Arthrose-Risiko.

 

Tipps: individuellen Trainingsstand beachten, saubere Technik und Coaching, Phasen mit moderaten Gewichten einplanen. Regeneration: genügend Schlaf, Erholung, Verletzungen auskurieren. Dehnen und Ausgleichstraining nicht vergessen. Gewichtskontrolle: extremes Bulking (mehr Kalorien für Muskelaufbau) belastet zusätzlich.  

Hinweis

Beispiele für gelenkschonende Sportarten
  • Nordic Walking oder flotter Spaziergang: 20-30 Min. 3 x/Woche. Gelenkschonend, trainiert Herz und Lunge.
  • Radfahren (Indoor oder Outdoor): kreisförmige Bewegung schont Knie-Knorpel, vermeidet Stoßbelastungen.
  • Aqua-Fitness / Wassergymnastik: Auftrieb des Wassers nimmt bis zu 80 Prozent Körpergewicht von den Gelenken – ideal bei starkem Übergewicht oder fortgeschrittener Arthrose.
  • Tai-Chi oder Yoga (sanfte Varianten): verbessert Gleichgewicht, reduziert Symptome wie Morgensteifigkeit und stressbedingte Schmerzen.

Stand: Oktober 2025

Das Wort zum Schluss

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