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Familie

Behandlungsmöglichkeiten bei Kinderwunsch

Auf der Suche nach dem passenden Weg für die Erfüllung des Kinderwunschs

Ratgeber Kinderwunsch Titelbild

Es ist zermürbend, wenn der sehnlichste Wunsch ist, Eltern zu sein, und es funktioniert einfach nicht. Von wegen, alle Zeit der Welt… tick, tack, tick, tack – Hallo innere Uhr. Auch das Umfeld verschont einen nicht: Diese ständige Fragerei „Wann werdet ihr schwanger?“ macht es noch schlimmer. Doppelter Druck: Von innen und von außen. WissensWert beleuchtet das Thema Kinderwunsch einmal genauer und stellt Möglichkeiten und Wege vor, wie der Wunsch doch wahr werden kann.

Hormonelle Stimulation

Eine hormonelle Stimulation ist keine künstliche Befruchtung! Ist der Hormonhaushalt durcheinander und die Menstruation bleibt aus oder kommt nur sehr unregelmäßig, können Hormonmedikamente helfen. So ist es beispielsweise möglich, die Heranreifung einer Eizelle oder den Eisprung zu unterstützen.


Die gängigsten Medikamente sind:

  • Clomifen: Dieses Medikament fördert den Eisprung, in dem es Hormone wie FSH (follikelstimulierendes Hormon) freisetzt und LH (luteinisierendes Hormon) stimuliert. Es wird in Tablettenform eingenommen.
  • Letrozol: Ähnlich wie Clomifen, aber mit einer anderen Wirkungsweise. Es blockiert die Östrogenproduktion und fördert den Eisprung.
  • Mönchspfeffer (Agnus Castus): Ein pflanzliches Präparat, das den Zyklus regulieren kann.

Wichtig ist, dass man nicht selbst „rumdoktort“. Nicht jedes Mittel ist für jeden geeignet. Daher unbedingt mit dem Frauenarzt über den Kinderwunsch sprechen, um die genaue Diagnose zu stellen und den besten Behandlungsplan zu finden.

Samenübertragung (Insemination)

Die Insemination kann bei leicht eingeschränkter Spermienqualität, unklarer Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch oder bei bestimmten hormonellen Störungen angewendet werden. Dabei werden Spermien durch Masturbation gewonnen, im Labor aufbereitet und mit einem dünnen Katheter in die Gebärmutter oder in den Eileiter der Frau eingesetzt. Dabei wird der Menstruationszyklus der Frau beispielsweise durch Ultraschall oder Hormonmessungen genaustens überwacht, um den optimalen Zeitpunkt für die Insemination zu bestimmen und auch im Nachgang den Erfolg zu verfolgen. Die Insemination ist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.

Checkliste
Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch

Mögliche Gründe

Ungünstige Lebensstilfaktoren

(z. B. Ernährung, Übergewicht, Nikotin- und Alkoholkonsum)

Bestimmte Umwelteinflüsse
Organische Ursachen bei der Frau:

Eileiterdefekte (tubare Sterilität), Endometriose, Myome, Veränderung des Gebärmutterhalses, Eileiterunterbindung als Sterilisationsmaßnahme

Organische Ursachen beim Mann:

Einschränkungen in der Spermienqualität, gestörter Samen-Transportweg, Störungen der Ausschüttung relevanter Hormone, Refertilisation (operative Wiederherstellung) nach vorangegangener Sterilisation

Hormonelle Störungen bei der Frau:

Follikelreifungsstörung, Gelbkörperschwäche, Syndrom der polycystischen Ovarien (PCO-S), Störungen der Ausschüttung relevanter Hormone

In-Vitro-Fertilisation (IVF)

Die In-Vitro-Fertilisation (IVF) ist eine Methode der künstlichen Befruchtung, die weltweit schon Millionen von Paaren geholfen hat. Mithilfe einer hormonellen Stimulation der Eierstöcke wird die Zahl der heranreifenden Eizellen erhöht. Sind die Eizellen herangereift, werden sie vaginal unter Narkose abgesaugt. Im Labor werden die gewonnenen Eizellen unter dem Mikroskop isoliert, in Schälchen kultiviert und mit Spermien befruchtet. Die befruchteten Eizellen entwickeln sich einige Tage im Labor weiter und werden schließlich in die Gebärmutter übertragen (Embryonentransfer). Gemäß dem Embryonenschutzgesetz sind das bis zu maximal drei Embryonen.

Hinweis
Kostenübernahme der Kinderwunschbehandlung – private Krankenversicherung (PKV)

Hier lohnt ein Blick in die Versicherungsbedingungen. Die Debeka beispielsweise, erstattet die medizinisch notwendige Diagnostik. Um die Kosten für die Behandlung zu übernehmen, muss nachweislich eine organisch bedingte Erkrankung vorliegen, die die Kinderlosigkeit verursacht. Es gilt das sogenannte "Verursacherprinzip": Die Versicherung übernimmt die Kosten einer Behandlung, wenn sie durch die Erkrankung oder ein medizinisches Problem der bei der PKV versicherten Person verursacht sind.

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Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Unser Tipp

Paare mit unerfülltem Kinderwunsch erhalten staatliche Unterstützung für eine Behandlung. Bund und Länder stellen finanzielle Mittel zur Verfügung. In jedem Bundesland gelten unterschiedliche Bedingungen, auch die Höhe der finanziellen Unterstützung variiert.

Die Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist eine Methode der künstlichen Befruchtung und die Behandlungsschritte entsprechen denen der In-vitro-Fertilisation (IVF). Der Unterschied besteht bei der Befruchtung der Eizelle. Bei der ICSI wird ein einzelnes Spermium direkt in die Eizelle injiziert. Diese Methode wird häufig bei schweren männlichen Unfruchtbarkeitsproblemen angewendet, wie z. B. bei sehr niedriger Spermienanzahl oder -beweglichkeit. Sie wird dann gewählt, wenn vorherige IVF-Versuche nicht erfolgreich waren oder wenn die Qualität der Spermien eine natürliche Befruchtung unwahrscheinlich macht. Beide Methoden haben das gleiche Ziel: einen Embryo zu schaffen, der in die Gebärmutter eingesetzt werden kann, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen.

Kostenübernahme der Kinderwunschbehandlung – gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Bei verheirateten Paaren übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung nur bei Vorlage eines Behandlungsplans vor Beginn der Behandlung 50 Prozent der Kosten. Die Kassen leisten für eine begrenzte Anzahl an Versuchen. Frauen müssen zwischen 25 und 40 Jahren alt sein, Männer bis 50 Jahre. Es gilt das „Körperprinzip“: Übernommen werden die Kosten, die bei der Behandlung am Körper ihrer eigenen versicherten Person entstehen.

Kryokonservierung von Eizellen und Spermien

Die Kryokonservierung ist ein Verfahren, das in der Reproduktionsmedizin angewendet wird. Dabei werden Zellen oder Gewebe bei sehr niedrigen Temperaturen eingefroren. Sie werden in sogenannten Kryobehältern aufbewahrt. Diese Behälter halten die Temperatur konstant, um die Vitalität der Zellen möglichst lange zu bewahren und sie für eine spätere Befruchtung oder Implantation bereit zu machen. Dies ist besonders hilfreich für Menschen, die ihre Fruchtbarkeit erhalten möchten, beispielsweise vor einer Krebstherapie oder wenn sie noch nicht bereit für eine Schwangerschaft sind.

Stand: September 2024

Das Wort zum Schluss

Mit diesem Ratgeber der Debeka-Redaktion möchten wir unsere Kunden und Leser mit interessanten Inhalten und Ratschlägen bei ganz alltäglichen Fragen unterstützen. Die Inhalte werden nach journalistischen Grundsätzen entwickelt werden von der Debeka kostenlos bereitgestellt. Sie enthalten keine Werbung externer Partner oder anderer Produktanbieter. Insofern Produkte der Debeka empfohlen werden, beachten Sie bitte, dass diese Empfehlung keine individuelle Beratung ersetzen kann. Bei Fragen zu Produkten der Debeka steht Ihnen ein Berater in Ihrer Nähe gern zur Verfügung.