Gesundheit

Gesundheitsvorsorge – Maßnahmen, Zuschüsse, Absicherung

Welche Gesundheitsmaßnahmen robuster in Job und Privatleben machen, warum Arbeitgeber dabei unterstützen und wie das verbleibende Restrisiko flexibel abzusichern ist.

Ratgeber-BU-Teil1

In einer modernen Arbeitswelt definiert sich das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und ihren Mitarbeitern längst nicht mehr allein über das Gehalt. Natürlich bleibt es ein wichtiger Grundpfeiler, doch für ein erfolgreiches Miteinander spielen Work-Life-Balance und die Gesundheit eine immer größere Rolle. Den Wert eines gesunden und motivierten Teams erkennen immer mehr Arbeitgeber. Die Chancen stehen sehr gut, Vorgesetzte dafür zu begeistern, Gesundheitsvorsorge oder andere Zusatzleistungen finanziell zu unterstützen. Der eigene Nutzen übertrifft schnell den einer reinen Gehaltserhöhung. Und den Arbeitgeber unterstützt der Staat mit Freibeträgen. Eine echte Win-Win-Situation, die man Vorgesetzten nicht länger vorenthalten sollte.

Welche Alternativen gibt es zur Gehaltserhöhung?

Wer schon länger in einem Betrieb arbeitet, denkt ab und zu vielleicht auch über eine Gehaltserhöhung nach. Das ist ganz normal, schließlich steigen die Ansprüche an den eigenen Lebensstandard und Berufserfahrung und Leistungen sind echte Werte im Unternehmen. Bevor eine Gehaltserhöhung angesprochen wird, lohnt es sich, über Alternativen nachzudenken. Diese können Arbeitnehmern unterm Strich finanziell mehr bringen und den Chef weniger kosten.


Die Auswahl an sogenannten „geldwerten Zusatzleistungen“ als Ersatz für eine Gehaltserhöhung ist groß. Wenn man zum Beispiel regelmäßig die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, kann man über ein Jobticket verhandeln. Gehen die Kinder noch zur KITA, so kann sich der Arbeitgeber an den Betreuungskosten beteiligen. Verfolgt man noch große Pläne im Job – dann sind zusätzliche Weiterbildungs- und Schulungsangebote sicherlich etwas, was der Chef gern unterstützt. Auch Zuschüsse zur Alters- oder Gesundheitsvorsorge zählen als mögliche Zusatzleistungen.
 

Bezahlt mein Arbeitgeber meine Krankenversicherung?

Ja, das ist möglich. Er kann Beschäftigten jeden Monat bis zu 50 Euro als Sachleistung (geldwerte Zusatzleistung) zusätzlich zum Lohn zukommen lassen. Durch eine sogenannte betriebliche Krankenversicherung kann der Arbeitgeber Zugang zu zusätzlichen Gesundheitsleistungen und Vorsorgeangeboten schaffen. Auch die Absicherung der Zähne oder ein Aufenthalt im Krankenhaus kann somit bezuschusst werden.
Mit diesen Angeboten wird nicht nur für ein positives Unternehmensimage gesorgt, sondern es bringt eine nachhaltige Ergänzung zur Lohnerhöhung mit sich.
 

Fit und gesund – kann mein Arbeitgeber auch das Fitnessstudio oder Sportkurse zahlen?

Über einen kleinen Umweg könnte das funktionieren. Der Mitgliedsbeitrag fürs Fitnessstudio kann vom Arbeitgeber nicht direkt übernommen werden. Es gibt aber andere Möglichkeiten, sportliche Aktivitäten zu unterstützen: entweder über eine Sachleistung – auch „geldwerte Zusatzleistung“ genannt, die zur Zahlung des Beitrags genutzt werden kann, – oder eine steuerfreie Förderung gemäß § 3 Nr. 34 Einkommenssteuergesetz für bestimmte „gesundheitsfördernde Maßnahmen“.

 

Welche Kurse steuerfrei gefördert werden können, definiert das Fünfte Sozialgesetzbuch: Darunter fallen z. B. Kurse „zur Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken und zur Förderung der Gesundheit“. Das schließt zertifizierte Angebote ein, die den gesamten Körper trainieren, beispielsweise Pilates, Yoga oder spezielles Rückentraining. Auch bestimmte Rundum-Abnehm-Programme fallen unter diese Regelung. Suchtprävention und Stressbewältigung werden ebenfalls gefördert, wenn diese von der gesetzlichen Krankenversicherung zertifiziert worden sind. Aus Unternehmenssicht fließen diese konkreten Maßnahmen in die betriebliche Gesundheitsförderung ein.

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Gut für Arbeitnehmer und ihre Familien, wenn sie im Fall der Fälle finanziell abgesichert sind und sich auf ihr großes Comeback vorbereiten können.

Wie profitiert mein Arbeitgeber von einer betrieblichen Gesundheitsförderung?

Der Wert von gesunden und motivierten Mitarbeitern ist enorm hoch für Arbeitgeber. Zum einen finanziell, da weniger Krankheitsfälle die Kosten erheblich reduzieren. Vor allem Rückenleiden durch einseitige Belastungen am Arbeitsplatz oder dauerhafter Stress (Burnout) können zu Langzeitausfällen führen. Neues Personal müsste dann erst gefunden und eingearbeitet werden. Dann doch lieber präventiv in die Gesundheit der Angestellten investieren.

 

Zum anderen festigt es die Bindung zum Unternehmen, da die Wertschätzung nicht allein über das Gehalt oder geldwerte Vorteile erfolgt. Das fördert wiederum die Arbeitsqualität, stärkt die Unternehmenskultur und Wettbewerbsfähigkeit. Von einer Gesundheitsförderung profitieren also nicht nur Beschäftigte, sondern auch der Arbeitgeber.

 

Warum sollte ich Gesundheitsangebote meiner Firma wahrnehmen?

Ein naheliegender Grund sind Kostenersparnisse, wenn der Arbeitgeber sportliche Aktivitäten und Gesundheitsprogramme – die sonst privat gezahlt werden müssten – ganz oder teilweise finanziert. Der weitaus höhere Nutzen kommt jedoch der Gesundheit zugute. Unabhängig davon, welche Art von Beruf ausgeübt wird: Stressphasen und körperliche Belastungen sind kaum zu vermeiden. Sie schaden der Gesundheit und können dauerhafte Erkrankungen auslösen. Nicht selten führen diese dazu, dass Menschen ihren Beruf gar nicht mehr ausüben können. Dann spricht man von Berufsunfähigkeit.
Der Yogakurs, die Rückenschule oder andere Präventionsmaßnahmen können einer drohenden Berufsunfähigkeit entgegenwirken und stärken für die beruflichen Herausforderungen. Das kommt auch im Privatleben zugute: Wer körperlich und geistig ausgeglichen ist kann diese Power und Energie auch aufs private Umfeld übertragen.

Wie wahrscheinlich ist es, berufsunfähig zu werden?

Dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge werden 25 Prozent aller Deutschen während ihres Arbeitslebens berufsunfähig. Das heißt, einer von vier Erwerbstätigen kann seinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zur Rente ausüben oder muss ihn für eine längere Phase unterbrechen. Viele Experten halten daher die Einkommensvorsorge für eine der wichtigsten privaten Absicherungen.


Vor allem deshalb, weil das Risiko in allen Berufsbildern präsent ist. Ein häufiger Irrglaube in dem Zusammenhang ist, dass lediglich körperlich anstrengende Tätigkeiten betroffen sind, weil Rücken und Bewegungsapparat irgendwann streiken. Doch seit Jahren liegt die Hauptursache für Berufsunfähigkeit in psychischen Erkrankungen, die alle Berufszweige betreffen und deren Auslöser auch im privaten Bereich zu finden sind.

Stand: Mai 2023

Das Wort zum Schluss

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