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Familie

Bildschirmzeit für Kinder im digitalen Zeitalter

Ein moderner Leitfaden für Eltern

Ob Smartphones, Tablets, Computer oder Fernseher – Kinder wachsen in einer Umgebung auf, in der digitale Medien eine zentrale Rolle spielen. Das bringt viele Vorteile mit sich, stellt Eltern aber gleichzeitig vor die Herausforderung, ein gesundes Maß an Bildschirmzeit für die Kinder zu ermitteln. WissensWert versucht, die nötige Balance zu finden – mit den richtigen Werkzeugen, um die Bildschirmzeit sinnvoll zu gestalten und gleichzeitig die körperliche, geistige und soziale Entwicklung zu fördern.

Verstehen der digitalen Welt

Die letzten Jahrzehnte haben eine rasante Entwicklung der digitalen Technologien erlebt. Von den ersten Heimcomputern über das Internet bis hin zu Smartphones und Tablets – die Art und Weise, wie wir Informationen konsumieren und kommunizieren, hat sich grundlegend geändert. Für Kinder, die in dieser Zeit aufwachsen, sind digitale Medien ein selbstverständlicher Teil ihres Alltags. Sie nutzen digitale Medien auf vielfältige Weise: schauen Videos auf YouTube, spielen Spiele auf Tablets, kommunizieren über soziale Netzwerke und nutzen Lern-Apps für die Schule. Diese Vielfalt bietet viele Chancen, birgt aber gleichzeitig Risiken. Es ist wichtig zu verstehen, wie und warum Kinder bestimmte Medien nutzen, um ihre Bildschirmzeit sinnvoll zu gestalten.


Eltern spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie Kinder digitale Medien erleben. Sie sind nicht nur Vorbilder, sondern auch die ersten Ansprechpartner, wenn es um den Umgang mit Technik geht. Wenn sich Eltern aktiv mit den digitalen Interessen ihrer Kinder auseinandersetzen, können sie besser nachvollziehen, welche Inhalte konsumiert werden und wie diese auf die Entwicklung der Kinder wirken.

Die Auswirkungen von Bildschirmzeit

Die Auswirkungen von Bildschirmzeit sind vielfältig und hängen von vielen Faktoren ab. Es gibt sowohl negative als auch positive Auswirkungen…
 

Negative Auswirkungen:

  • Augenbelastung, z. B. trockene Augen, verschwommenes Sehen („Computer Vision Syndrom“)
  • Kopfschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Bewegungsmangel
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • gewalttätige oder beängstigende Inhalte lösen Angst und Stress aus
  • Suchtverhalten

Positive Auswirkungen:

  • Bildung und Lernen: Bildungs-Apps, Online-Kurse und interaktive Spiele unterstützen und fördern das Lernen.
  • Kreativität und Problemlösung: Kreative Apps und Spiele regen die Fantasie an und fördern Problemlösungen.
  • Kinder entdecken durch digitale Medien neue Interessen und Hobbys.
  • Unterhaltung und Entspannung: Kann eine Quelle der Unterhaltung sein, sei es durch Filme, Serien, Spiele oder das Lesen von E-Books, was zur Entspannung beitragen kann.
  • Soziale Interaktion: Dank digitaler Medien bleiben Kinder mit Freunden und Familie in Kontakt, insbesondere in Zeiten, in denen persönliche Treffen schwierig sind.
Unser Tipp
Moderation ist der Schlüssel

Studien zeigen, dass eine moderate Nutzung in der Regel unbedenklich ist und sogar positive Effekte haben kann. Probleme treten meist bei exzessiver Nutzung auf.

Altersgerechte Empfehlungen

Altersgerechte Empfehlungen zur Bildschirmzeit und die Auswahl qualitativ hochwertiger Inhalte sind entscheidend, um die positiven Aspekte digitaler Medien zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren. Nehmen Eltern aktiv an der Mediennutzung ihrer Kinder teil und setzen klare Regeln und Grenzen, fördern sie eine gesunde Balance zwischen Bildschirmzeit und anderen wichtigen Aktivitäten. Die Qualität der konsumierten Inhalte ist oft wichtiger als die Dauer der Bildschirmzeit. Viele Apps bieten interaktive Lernmöglichkeiten in Bereichen wie Mathematik, Lesen, Naturwissenschaften und Kunst. Interaktive Inhalte, bei denen Kinder aktiv teilnehmen und Entscheidungen treffen, sind oft besser als passives Konsumieren. Diese Inhalte fördern kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeit. Die richtigen altersgerechten Inhalte finden Eltern, indem sie Bewertungen und Empfehlungen vertrauenswürdiger Quellen, wie beispielsweise Common Sense Media (CSM), nutzen. Warum nicht gemeinsam Inhalte anschauen und darüber sprechen? So verstehen Eltern Interessen und Vorlieben des Kindes besser und stellen sicher, dass die Inhalte angemessen sind. Die Mediennutzung ist regelmäßig Thema, wird immer wieder überprüft und Regeln und Grenzen bei Bedarf angepasst. Außerdem ist es wichtig zu erfragen, wie sich die kleinen Konsumenten bei der Nutzung der digitalen Medien fühlen.

Checkliste
Richtlinien für Bildschirmzeit

Die Empfehlungen zur Bildschirmzeit variieren je nach Alter des Kindes. Hier sind einige Richtlinien, die dazu beitragen, die Bildschirmzeit fürs Kind sinnvoll zu gestalten.

0-2 Jahre:

Bildschirmzeit möglichst vermeiden. Kinder lernen am besten durch Interaktion mit Eltern und Umgebung.

2-5 Jahre:

Bildschirmzeit auf maximal eine Stunde pro Tag begrenzen, Fokus auf qualitativ hochwertige, pädagogisch wertvolle Inhalte.

6-12 Jahre

Bildschirmzeit auf ein bis zwei Stunden pro Tag begrenzen. Darauf achten, dass die Bildschirmzeit keine anderen wichtigen Aktivitäten wie Hausaufgaben, körperliche Bewegung und soziale Interaktionen verdrängt.

13-18 Jahre:

Jugendliche haben oft mehr Freiheit, dennoch ist die richtige Balance wichtig. Eltern sollten klare Regeln und Grenzen setzen und sicherstellen, dass die Bildschirmzeit nicht zu Lasten von Schlaf, schulischen Verpflichtungen und sozialen Aktivitäten geht. Es ist wichtig, über die Nutzung sozialer Medien und die damit verbundenen Risiken zu sprechen.

Unser Tipp
Qualität vor Quantität

Die Art der Inhalte ist oft wichtiger als die Dauer. Pädagogisch wertvolle und interaktive Inhalte sind in der Regel besser als passives Konsumieren. Kinder reagieren unterschiedlich auf Bildschirmzeit. Persönliche Faktoren wie Alter, Temperament und familiäre Umstände spielen eine wichtige Rolle.

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Strategien für den Alltag

Hört sich immer alles gut in der Theorie an, aber die Frage ist, wie lässt sich das im Alltag umsetzen?! Wichtig ist, was Eltern vorleben, und dieser Rolle müssen sie sich bewusst sein. Wie sieht es denn mit der eigenen Bildschirmzeit aus? Es widerspricht sich doch, wenn mein Kind mich eigentlich nur mit einem Handy vor der Nase kennt und ich selbst Vorschriften mache, oder?! Daher gemeinsam klare Zeiten festlegen (kann bei vielen Erwachsenen nicht schaden 😉), zu denen Bildschirmzeit erlaubt ist, z. B. nach den Hausaufgaben oder am Wochenende. Diese klaren Regeln helfen Kindern, sich an die Begrenzung zu gewöhnen. Außerdem sind mache Bereiche im Haus bildschirmfreie Zonen, wie beispielsweise das Esszimmer oder das Schlafzimmer. Wir unterhalten uns, wenn wir gemeinsam beim Essen sitzen, statt mit dem Handy zu spielen.
Außerdem planen wir Unternehmungen, die keinen Bildschirm erfordern: Wie wärs mit körperlichen Aktivitäten wie Sport, Tanzen oder einfaches Spielen im Freien? Oder soziale Interaktionen mit Familie oder Freunden, gemeinsam Kochen, Brettspiele (ja, die gibt es noch), um die sozialen Fähigkeiten und Beziehungen zu stärken? Das können kreative Tätigkeiten wie Malen, Musik machen oder Basteln sein. Hauptsache es reduziert die Bildschirmzeit und fördert andere Fähigkeiten.
Bildschirmzeit lässt sich mittels Apps oder Einstellungen am Gerät überwachen und begrenzen. Viele Geräte bieten integrierte Funktionen, um die Nutzung zu kontrollieren. Wie läuft es mit den vereinbarten Regeln? Das sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden.

Rezept
Selbstgemachte Pizza

Zutaten:


Für den Teig:

  • 500 g Mehl
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 1 TL Salz
  • 3 EL Olivenöl
  • 300 ml warmes Wasser

Für die Tomatensauce:

  • 1 Dose gehackte Tomaten (400g)
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 1 TL getrockneter Oregano
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Für den Belag:

  • 200 g geriebener Mozzarella
  • Verschiedene Toppings nach Wahl, z. B. Salami, Schinken. Paprika, Pilze, Zwiebeln, Oliven, Mais

Zubereitung:

  1. Teig vorbereiten:
    • Mehl in eine große Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde formen.
    • Trockenhefe und Salz in die Mulde geben.
    • Olivenöl und warmes Wasser hinzufügen und alles gut verkneten, bis ein glatter Teig entsteht.
    • Teig abdecken und eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.

  2. Tomatensauce zubereiten:
    • Gehackte Tomaten, Tomatenmark, Knoblauch und Oregano in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze etwa 10 Minuten köcheln lassen, bis die Sauce etwas eingedickt ist.
    • Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

  3. Pizza formen:
    • Den aufgegangenen Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche durchkneten und in zwei Portionen teilen.
    • Jede Portion zu einem runden Pizzaboden ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

  4. Pizza belegen & backen:
    • Tomatensauce gleichmäßig auf den Pizzaböden verteilen.
    • Mit Toppings belegen und dem Mozzarella bestreuen.
    • Im vorgeheizten Backofen (220°C Ober- /Unterhitze) etwas 15 bis 20 Minuten backen, bis der Käse geschmolzen und der Rand goldbraun ist.

Guten Appetit! ☺️🍕

Umgang mit Herausforderungen

Es läuft leider nicht immer so einfach. In manchen Fällen wird die Nutzung exzessiv und es entwickelt sich ein suchtähnliches Verhalten. Vielleicht gibt es erste Anzeichen, beispielsweise werden die Hausaufgaben vernachlässigt, soziale Kontakte bleiben auf der Strecke oder das Kind reagiert gereizt, wenn Eltern das Gerät wegnehmen. Dann sollten wir uns hinterfragen: Halten wir die Regeln für die Bildschirmzeit noch konsequent ein? Die klare Struktur hilft, die Nutzung wieder besser zu kontrollieren. Besteht der Verdacht, dass das Kind eine Abhängigkeit entwickelt, nicht zögern, sondern professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Therapeuten oder Berater können eine wertvolle Unterstützung sein.
Beim Surfen im Internet können Kinder auf unangemessene Inhalte stoßen, die nicht für ihr Alter geeignet sind. Über die Gefahren im Internet sollte man offen und regelmäßig sprechen und das Kind ermutigen, zu berichten, wenn es auf unangemessene Inhalte stößt. Gemeinsames Surfen im Internet zeigt, wie sicher und wie wichtig es ist, verantwortungsvoll online zu navigieren.
Cybermobbing ist ein ernstes Problem, das die psychische Gesundheit von Kindern stark beeinträchtigen kann. Kinder müssen verstehen, auch online respektvoll und freundlich zu sein. Eine vertrauensvolle Beziehung, in der sich das Kind sicher fühlt und offen über Probleme spricht, ist die Basis. Eltern sollten ihre Kinder ermutigen, sich jederzeit an sie oder eine andere vertrauenswürdige Erwachsene zu wenden. Sicherheitsmaßnahmen wie starke Passwörter und Datenschutzeinstellungen tragen zur Online-Sicherheit des Kindes bei.

Stand: April 2025

Das Wort zum Schluss

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