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Technik

Schutz vor Cybermobbing und Unterstützung für Betroffene

Nicht einschüchtern lassen: informiert und aktiv gegen Cybermobbing!

Cybermobbing ist ein ernstes und weit verbreitetes Problem in unserer digital vernetzten Welt. Es betrifft Menschen jeden Alters und kann schwerwiegende emotionale psychische Folgen haben. WissensWert bietet einen umfassenden Überblick über Cybermobbing, erklärt die verschiedenen Formen und Auswirkungen und gibt praktische Tipps zur Prävention und Unterstützung. Unser Ziel ist es, Betroffene zu stärken und ihnen Wege aufzuzeigen, um sich effektiv gegen Cybermobbing zu schützen.

Was ist Cybermobbing?

Cybermobbing, auch bekannt als Cyberbullying, bezeichnet das absichtliche und wiederholte Belästigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Beleidigen von Personen über digitale Kommunikationsmittel. Dazu gehören soziale Netzwerke, Messenger-Dienste, E-Mails und andere Online-Plattformen. Im Gegensatz zu traditionellem Mobbing kann Cybermobbing rund um die Uhr und an jedem Ort stattfinden, was es besonders belastend für die Opfer macht. Inhalte werden schnell und weit verbreitet, wodurch sich Druck und Scham für die Opfer erhöht. Täter bleiben oft anonym, es ist schwierig, sie zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.

Checkliste
Beispiele für typische Cybermobbing-Szenarien

Cybermobbing tritt in verschiedenen Formen auf, wie beispielsweise…

  • Soziale Netzwerke: Eine Schülerin wird in einer WhatsApp-Gruppe wiederholt beleidigt und bloßgestellt. Ihre Mitschüler verbreiten falsche Gerüchte über sie auf Instagram.
  • Online-Gaming: Ein Jugendlicher wird in einem Online-Spiel ständig von anderen Spielern belästigt und beleidigt. Sie erstellen gefälschte Profile, um ihn weiter zu schikanieren.
  • E-Mail und Messenger: Ein Mitarbeiter erhält bedrohliche E-Mails von einem Kollegen, der ihn einschüchtern und aus dem Unternehmen drängen will.

Wen betrifft Cybermobbing?

Cybermobbing kann jeden betreffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Hintergrund. Kinder und Jugendliche verbringen viel Zeit online, sei es in sozialen Netzwerken, beim Gaming oder in Messenger-Diensten. Diese intensive Nutzung erhöht das Risiko, Opfer von Cybermobbing zu werden. Junge Menschen sind besonders verletzlich, weil sie sich noch in der Entwicklung ihres Selbstwertgefühls und ihrer sozialen Identität befinden. Cybermobbing ist daher besonders gefährlich und hat langfristige Auswirkungen.


Auch Erwachsene werden Opfer von Cybermobbing, beispielsweise in Form beleidigender E-Mails, diffamierender Kommentare in beruflichen Netzwerken oder gezieltem Ausschluss aus beruflichen Kommunikationskanälen durch Kollegen oder Vorgesetzte. Das wirkt sich oft negativ auf die berufliche Leistung und das Wohlbefinden aus. Oder man ist im Privaten in sozialen Netzwerken aktiv und erfährt beleidigende Kommentare, es werden falsche Informationen oder sogar private Details verbreitet.


Personen des öffentlichen Lebens sind oft Ziel von Cybermobbing, weil sie in der Öffentlichkeit stehen und leicht angreifbar sind. Hasskommentare, Verleumdungen und Bedrohungen sind keine Seltenheit. Dies beeinträchtigt die Arbeit und das persönliche Leben.
Menschen, die einer ethnischen oder religiösen Minderheit angehören, oder Mitglieder der LGBTQ+ Gemeinschaft sind ebenfalls häufig von Cybermobbing betroffen. Dies passiert häufig in Form von Kommentaren und Bedrohungen.
Menschen mit Behinderung werden aufgrund ihres Handicaps diskriminiert und belästigt.

Checkliste
Formen von Cybermobbing

Cybermobbing tritt in verschiedenen Formen auf, wie beispielsweise…

  • Beleidigungen und Beschimpfungen: Direkte Angriffe durch beleidigende oder herabsetzende Kommentare in sozialen Netzwerken, Foren oder Messengern.
  • Verleumdung: Verbreitung falscher Informationen oder Gerüchte, um den Ruf einer Person zu schädigen.
  • Bloßstellung: Veröffentlichung peinlicher oder privater Informationen, Fotos, Videos ohne Zustimmung der betroffenen Person.
  • Ausschluss: Bewusstes Ausschließen einer Person aus Online-Gruppen oder -Aktivitäten, um sie zu isolieren und zu demütigen.
  • Identitätsdiebstahl: Erstellen gefälschter Profile oder Hacken von Konten, um im Namen der betroffenen Person schädliche Inhalte zu posten.
  • Bedrohungen: Senden bedrohlicher Nachrichten oder Kommentare, die Angst und Unsicherheit erzeugen sollen.
  • Cyberstalking: Wiederholtes Belästigen und Verfolgen einer Person online, oft über einen längeren Zeitraum.
  • Happy Slapping: Filmen und Veröffentlichen von physischen Angriffen oder Gewalt gegen eine Person, oft begleitet von Spott und Häme.

Auswirkungen von Cybermobbing

Ob Beleidigungen, Verleumdungen oder Happy Slapping – das geht an keinem Menschen spurlos vorbei! Cybermobbing hat oft schwerwiegende und weitreichende Auswirkungen auf die betroffenen Personen – sowohl psychischer als auch physischer Natur. Psychische und emotionale Belastung rufen Stress und Angstzustände, Depressionen und ein vermindertes Selbstwertgefühl hervor. Viele Opfer ziehen sich aus sozialen Aktivitäten zurück und meiden den Kontakt zu Freunden oder der Familie, was zu weiteren Konflikten und sogar dem Verlust von Freundschaften führen kann. Freunde wenden sich ab oder verstehen die Situation nicht. Opfer verlieren oft das Vertrauen in andere Menschen, fühlen sich verraten und haben Probleme, Beziehungen zu anderen aufzubauen. Cybermobbing kann sich auf schulische und berufliche Leistungen auswirken. Die Belastung beeinträchtigt beispielsweise die Konzentrationsfähigkeit, mindert die Produktivität oder es passieren häufiger Fehler, weil man nicht bei der Sache ist. Oft wirkt es sich auf die Gesundheit aus. Die ständige Belastung und der Stress führen zu Schlafstörungen oder körperlichen Symptomen. In extremen Fällen führt Cybermobbing sogar zu selbstverletzendem Verhalten. Betroffene versuchen ihren emotionalen Schmerz durch körperliche Verletzungen zu lindern oder haben Suizidgedanken.

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Prävention und Schutzmaßnahmen gegen Cybermobbing

Um Cybermobbing vorzubeugen und sich und seine Lieben davor zu schützen, sind bewusste Maßnahmen und ein verantwortungsvolles Verhalten im Umgang mit digitalen Medien erforderlich. Dazu gehört, regelmäßig die Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Netzwerken und anderen Online-Plattformen zu überprüfen. Wenn überhaupt jemand Zugriff auf meine persönlichen Informationen haben sollte, dann nur vertrauenswürdige Personen. Sensible persönliche Informationen wie Adresse, Telefonnummer oder private Fotos sollten nicht öffentlich im Internet geteilt werden. Für die Online-Konten und Plattformen starke, einzigartige Passwörter verwenden und sie regelmäßig ändern. Wenn möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung für zusätzlichen Schutz nutzen. Es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, was man postet und mit wem man interagiert. Besser zweimal darüber nachdenken, bevor man Inhalte teilt oder auf Nachrichten reagiert.
Schulen, Eltern und Gemeinschaften sollten über Cybermobbing aufklären und das Bewusstsein dafür schärfen. Aufklärung kann helfen!

Cybermobbing in Zahlen – Statistiken und Studien
  • Eine Studie der WHO/Europa aus dem Jahr 2023 zeigt, dass etwa 15 Prozent der Jugendlichen in Europa Cybermobbing erlebt haben.
  • Cybermobbing-Täter: Etwa zwölf Prozent der Jugendlichen in Europa gaben an, selbst Cybermobbing gegen andere begangen zu haben. Jungen berichten häufiger von Cybermobbing als Mädchen.

Was tun bei Cybermobbing?

Werde ich selbst oder jemand, den ich kenne, zum Opfer von Cybermobbing, ist es wichtig, schnell und entschlossen zu handeln.

  1. Nicht reagieren: Täter suchen oft nach einer Reaktion. Erhalten sie diese nicht, verlieren sie möglicherweise das Interesse.
  2. Beweise sichern: Nachrichten, Screenshots und weitere Beweise des Cybermobbings speichern, um später den Vorfall zu melden und rechtliche Schritte einzuleiten.
  3. Blockieren und melden: Täter auf allen Plattformen blockieren, auf denen man belästigt wird. Vorfälle dem Plattformbetreiber melden. Viele sozialen Netzwerke haben mittlerweile Mechanismen, um Cybermobbing zu melden und zu bekämpfen.
  4. Privatsphäre-Einstellungen anpassen: Überprüfen und anpassen, um zu kontrollieren, wer meine Inhalte sehen und mit mir interagieren kann, um weitere Angriffe zu verhindern.
  5. Unterstützung suchen: Mit Freunden, Familie oder anderen Vertrauenspersonen darüber sprechen, was passiert und man durchmacht. Es ist wichtig, sich nicht zu isolieren und Unterstützung zu erhalten. Hat man das Gefühl, dass man mit der Situation völlig überfordert ist, Beratungsstellen, Psychologen und andere Fachleute aufsuchen, um besser mit den emotionalen und psychischen Belastungen umzugehen.
  6. Polizei einschalten: Wenn das Cybermobbing besonders schwerwiegend ist oder sogar Bedrohungen beinhaltet, sollte man nicht zögern, die Polizei einzuschalten. Sie kann helfen, rechtliche Schritte einzuleiten und die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Rechtliche Aspekte bei Cybermobbing

In Deutschland gibt es Gesetze, die darauf abzielen, Cybermobbing zu bekämpfen und die Opfer zu schützen. Cybermobbing hat rechtliche Konsequenzen für die Täter: online verbreitete Beleidigungen, falsche rufschädigende Behauptungen, online ausgesprochene Bedrohungen, werden geahndet und mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bestraft. Wird jemand durch Cybermobbing zu einem bestimmten Verhalten gezwungen, kann dies als Nötigung gelten. Das Verbreiten oder Zugänglichmachen von Bildaufnahmen, die die Intimsphäre einer Person verletzen, oder Cyberstalking, also das wiederholte Belästigen und Verfolgen einer Person online, kann als Stalking geahndet werden. Auch hier drohen Freiheitsstrafen oder Geldstrafen.
Opfer von Cybermobbing können zivilrechtliche Ansprüche auf Schadensersatz geltend machen. Dies umfasst finanzielle Entschädigung für erlittene Schäden, wie z. B. psychischer Belastungen oder Rufschädigung. Betroffene können eine Unterlassungsklage einreichen, um den Täter gerichtlich dazu zu verpflichten, das Cybermobbing zu unterlassen. Dies kann auch die Entfernung beleidigender oder diffamierender Inhalte umfassen.

Stand: Mai 2025

Das Wort zum Schluss

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