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Gesundheit

Lebensretter werden: Wie Blutspenden funktioniert

Regeln und Infos: Was vor, während und nach einer Blutspende zu beachten ist.

Titelbild Ratgeber Blutspende

Was ist wichtig, wenn ich Blut spenden möchte? Ist mein Blut überhaupt geeignet, um anderen Menschen zu helfen? Wer bekommt es? Wie viel Blut wird entnommen? Gerade wer zum ersten Mal Blut spenden möchte, hat Informationsbedarf. WissensWert klärt wichtige Fragen, auch welche Rolle der Gesundheitszustand und die persönliche Situation spielen.

Was sind die Voraussetzungen für eine Blutspende?

Wer Blut spenden möchte,

  • muss mindestens 18 Jahre alt sein. Nach oben gibt es seit der Änderung des Transfusionsgesetzes im Jahr 2023 keine Altersgrenze.
  • muss mindestens 50 Kilogramm Gewicht haben.
  • muss gesund sein und sich fit fühlen. Das wird unmittelbar vor einer Blutspende noch mal kontrolliert.
  • darf kein erhöhtes Infektionsrisiko haben.
  • muss einen bestimmten Hämoglobin-Wert aufweisen, der sicherstellt, dass kein Eisenmangel besteht und sich das Blut schnell wieder regeneriert.
  • Zwischen zwei Vollblutspenden (Blut mit allen Bestandteilen) müssen mindestens 56 Tage Abstand liegen. Innerhalb von einem Jahr dürfen Frauen viermal, Männer sechsmal Vollblut spenden.

Eine erste Übersicht schafft ein Online-Spende-Check.
 

Wer benötigt Blutspenden?

Pro Jahr werden in Deutschland etwa 15.000 Blutspenden am Tag benötigt. Das bedeutet fünf Millionen Blutspenden pro Jahr. Empfänger sind überwiegend Schwerverletzte mit hohem Blutverlust, denen Spenderblut nicht selten das Leben rettet, aber auch Krebspatienten. Blutspenden dienen auch zur Herstellung von Medikamenten oder anderen Substanzen, mit denen Kranke behandelt werden, zum Beispiel Menschen mit Blutgerinnungsstörungen, geschwächter Immunabwehr, Leberfunktionsstörungen oder bei Operationen. Somit kann eine Blutspende bis zu drei Leben retten.
 

Tipp: Wenn eine größere Operation geplant ist, kann es sinnvoll sein, einige Wochen vorher eigenes Blut dafür zu spenden.

Wie gehe ich vor, wenn ich Blut spenden möchte?

Ich informiere mich, ob ich überhaupt als Blutspender geeignet bin. Erfülle ich die Voraussetzungen dafür?

Wer führt Blutspenden durch? Es gibt sowohl gemeinnützige Blutspendedienste als auch kommerzielle. Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Organisation und Verwendung der gespendeten Blutprodukte: Bei gemeinnützigen Blutspendediensten – der größte in Deutschland ist vom Deutschen Roten Kreuz – steht der Aspekt der Hilfe und des Gemeinwohls im Vordergrund. Kommerzielle Dienste sind privatwirtschaftliche Unternehmen und können die gespendeten Blutprodukte auch für die Herstellung von Medikamenten oder an andere medizinische Einrichtungen verkaufen. Hier kann es Geld fürs Blut geben, eine Aufwandsentschädigung. Auch in manchen Krankenhäusern kann man Blut spenden.

 

Wie finde ich Blutspende-Termine? Und wo? Die regionalen Blutspendedienste, u. a. des Deutschen Roten Kreuzes, bieten regelmäßig Blutspende-Termine vor Ort an. Termine in der Nähe sind auf den Websites der Institutionen zu finden, werden manchmal in lokalen Medien und Aushängen oder auf den Social-Media-Kanälen der Blutspendedienste angekündigt.

 

Eine Blutspende sollte weder beim Spender noch bei der Person, die die Blutspende erhält, zu gesundheitlichen Schwierigkeiten oder Risiken führen. Es ist wichtig, dass keine Krankheitserreger oder andere unerwünschte Inhaltsstoffe an ohnehin geschwächte Menschen „mitgeliefert“ werden. Daher darf unter gewissen Umständen (manchmal nur zeitweise) keine Blutspende erfolgen.

Checkliste
Rückstellung und Ausschluss von Blutspende

Aus diesen Gründen dürfen Personen (vorübergehend) kein Blut spenden

Generell ausgeschlossen bei Blut- und Plasmaspenden sind z. B.:
  • Diabetiker, die Insulin nehmen,
  • Menschen mit bestimmten Infektionskrankheiten oder erhöhtem Infektionsrisiko
  • chronisch Kranke, denen es schaden könnte, Blut zu spenden.
     
Einige Gründe, warum Personen vorübergehend von einer Blutspende zurückgestellt werden:
  • Erkältung, Infektion mit Fieber oder Durchfall
  • zahnärztliche Behandlung oder professionelle Zahnreinigung
  • Einnahme bestimmter Medikamente (Hormonelle Verhütungsmittel sind in der Regel unbedenklich.)
  • Impfung mit Lebend-Impfstoffen
  • Akupunktur, wenn sie nicht unter sterilen Bedingungen erfolgte

Weitere Rückstellungsgründe

Ausführliche Informationen zu Ausschlüssen und Rückstellungen liefert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Was ist vor der Blutspende zu beachten?

Die Vorbereitung: Am Tag der Blutspende muss ich mich gesund fühlen. Erkältungen, Halsschmerzen oder Herpesinfektionen sollten vollständig auskuriert sein, bevor ich Blut spende. Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme vor dem Termin ist sehr wichtig: Ich sollte mindestens eineinhalb bis zwei Liter (stilles) Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte getrunken haben. Und einige Zeit vorher essen – vorzugsweise eine ausgewogene Mahlzeit, schweres und fettiges Essen ist nicht geeignet. 24 Stunden vor der Blutspende sollte ich auf Alkohol verzichten. Wie lange dauert die Blutspende? Gut zu wissen: Auch wenn die eigentliche Blutentnahme maximal zehn Minuten dauert, sollte ich insgesamt eine gute Stunde Zeit für den Spendetermin einplanen.

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Wie läuft die Blutspende ab?

Der Ablauf einer Blutspende verläuft in der Regel so: Nach der Anmeldung (Ausweis nicht vergessen!) füllt man einen medizinischen Fragebogen aus. Damit geht es zur ärztlichen Untersuchung, die beurteilt, ob man als Spender geeignet ist. Dabei wird auch der Hämoglobin-Wert mithilfe eines Bluttropfens bestimmt. Hämoglobin bewirkt, dass der Körper einen Blutverlust gut ausgleichen kann. Ist er zu niedrig, darf kein Vollblut gespendet werden. Anschließend werden 500 Milliliter Blut aus der Armvene entnommen. Das dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Außer einem Pieks ist dabei in der Regel wenig zu spüren. Tipp: Beim Einstich ausatmen. Wer Bedenken hat, den Anblick nicht zu vertragen: einfach in eine andere Richtung schauen. Wenn der Zugang mit der Nadel gelegt ist und das Blut über einen Schlauch in den Beutel läuft, merkt man so gut wie nichts. Nach der Spende sollte man bis zu einer Viertelstunde ruhen. In der Regel werden währenddessen ein Imbiss und etwas zu trinken gereicht, damit der Flüssigkeitsverlust schnell ausgeglichen wird.

Unser Tipp
Vorteile der Blutspende für die eigene Gesundheit

Schon vor der Blutspende findet ein Gesundheits-Check statt: Blutdruck, Hämoglobin-Wert und Körpertemperatur werden gemessen. Somit können gesundheitliche Probleme früh erkannt werden. Zudem wird jede Blutspende auf verschiedene Infektionskrankheiten getestet, etwa Hepatitis B und C, HIV, Parvovirus B19 (Erreger der Ringelröteln). Und: Die Blutgruppe wird bestimmt.

Was sollte ich nach der Blutspende beachten?

Eisenhaltiges Essen und ausreichende Flüssigkeitszufuhr fördern die Regeneration des Blutes. Reich an Eisen sind z. B. Fleisch (besonders Blutwurst, Leber), Vollkorngetreide, Samen, bestimmtes Gemüse (Hülsenfrüchte, Rote Bete, Pfifferlinge) und Nüsse, besonders Pistazien. Dabei wird tierisches Eisen besser verwertet. Wer dazu etwas Vitamin-C-Haltiges zu sich nimmt, fördert die Aufnahme von Eisen. Eine Kombination mit Orangensaft, Paprika oder Brokkoli sind beispielsweise eine gute Idee. Dagegen können z. B. Kaffee, Milch und Rotwein die Aufnahme eher hemmen. Durch die Blutspende sinkt vorübergehend der Blutdruck. Etwa 20 Minuten danach hat sich der Kreislauf meist wieder stabilisiert. Den halben Liter Flüssigkeit gleicht der Körper etwa nach 24 Stunden wieder aus. Es ist normal, sich ein wenig müde zu fühlen und sich Ruhe zu gönnen. Mit Fahrrad-, Moped- und Autofahren lieber eine halbe Stunde warten. Auch Sport und Saunagänge sind erst am folgenden Tag wieder angesagt.

Stand: Juni 2024

Das Wort zum Schluss

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