Kultur

Der Guide für die Fastenzeit

Fasten Trends - Warum Verzicht glücklich machen kann

Titelbild Ratgeber Fasten

Von Aschermittwoch bis Karfreitag dauert die Fastenzeit. Viele Menschen nutzen die sechs Wochen, um nach Karneval oder Fasching abzunehmen oder ungesunde Gewohnheiten einzuschränken. Was dahinter steckt und welche Vorteile Fasten hat, weiß WissensWert.

Was bedeutet Fastenzeit?

Dieser Brauch hat seinen Ursprung in der christlichen Tradition und bereitet auf Ostern vor. In der sechswöchigen Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern geht es ursprünglich um bewussten Verzicht und innere Reinigung von Körper und Geist. Nach christlichem Verständnis soll das Verbot von unnötigem Essen der Buße und der Besinnung auf den Glauben dienen. Gefastet wird im Wesentlichen 40 Tage lang, die Sonntage sind ausgenommen.
Auch unabhängig von religiösen Gründen nutzen viele Menschen die Fastenzeit zum Abnehmen, für den bewussten Verzicht auf Genussmittel, schlechte Gewohnheiten oder die Einschränkung von Konsum. Mögliche Gründe: die Gesundheit fördern, den Geist klären, den Blick auf wichtige Dinge im Leben lenken.

Auf was sollte ich in der Fastenzeit verzichten?

Das hängt davon ab, warum ich fasten möchte. Tue ich es aus religiösen Gründen, gibt die jeweilige Glaubensgemeinschaft die Regeln vor, z. B. bei der christlichen Fastenzeit ursprünglich: insgesamt weniger essen, Verbot von Fleisch, Alkohol und Süßigkeiten. In der Geschichte haben die Regeln variiert. In der modernen Zeit geht es eher darum, schlechte Gewohnheiten zu reduzieren oder positives Verhalten zu verstärken. Ich kann auch meine eigenen Regeln festlegen, je nachdem, ob ich abnehmen, nachhaltiger oder wertschätzender leben möchte.

Funfact: Herrgottsbescheißerle

Der Legende nach erhielten Mönche in der Fastenzeit ein Stück verbotenes Fleisch. Sie hackten es klein, vermischten es mit Spinat und Kräutern und versteckten es im Nudelteig. Damit war es nicht auf dem Teller zu sehen. So wurden Maultaschen erfunden.

Rezept für Maultaschen

Zutaten:

  • 200 g Mehl
  • 2 Eier
  • 1 Prise Salz
  • 200 g Hack-Brät (oder eine vegetarische Alternative)
  • 100 g gehackten Spinat (frisch oder tiefgekühlt)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • ggf. Brühe

Zubereitung:

  1. Teig: Mehl, Eier und eine Prise Salz zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten ruhen lassen.

  2. Füllung: Zwiebel und Knoblauch fein hacken und in einer Pfanne mit etwas Öl anbraten. Spinat kurz mitdünsten, dann vom Herd nehmen. Brät hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.

  3. Maultaschen formen: Den Teig dünn ausrollen und in Quadrate (ca. 10 cm Seitenlänge) schneiden. Einen guten Esslöffel Füllung auf jedes Quadrat geben, den Teig zusammenklappen und die Ränder fest andrücken.

  4. Kochen: Die Maultaschen in siedender Brühe oder Salzwasser gut 15 Minuten durchgaren.

Die Maultaschen in Suppe oder gebraten servieren.

Was sind moderne Fastentrends?

  • Digital Detox: Weniger Bildschirmzeit, also Medien fasten: Smartphone, Tablet und private Computer öfter auslassen, weniger Social Media, Gaming und Fernsehen. Stattdessen mehr am realen Leben teilnehmen.

  • Autofasten: Das Auto stehen lassen und öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen oder zu Fuß gehen. Das verbessert die eigene CO2-Bilanz.

  • Schimpfen fasten: Schimpfwörter und Flüche weglassen, macht die Kommunikation positiver.

  • Plastikfasten: Verzicht auf Plastikverpackungen, -flaschen und -tüten, um die Umwelt zu schonen.

  • Shopping fasten: Nur kaufen, was wirklich notwendig ist, die eigenen Konsumgewohnheiten überdenken.

  • Lügen fasten: Komplett ehrlich sein, auf jede Form von Ausreden – auch Notlügen – verzichten.

  • Nicht Meckern: Einfach mal die Dinge nicht bewerten, sondern sein lassen, wie sie sind.

  • Kleider fasten: Mit einer begrenzten Anzahl von Kleidungsstücken auskommen.
Welcher Fastentyp bin ich?
Welche Fastenart passt zu mir?
  1. Wie wichtig ist mir meine Gesundheit?
    a) sehr wichtig
    b) wichtig
    c) weniger wichtig

  2. Möchte ich meine Ernährung während der Fastenzeit ändern?
    a) Ja
    b) Ja, aber nur bestimmte Lebensmittel weglassen
    c) Nein, meine Ernährung ist in Ordnung

  3. Wie stehe ich zu digitalen Geräten und sozialen Medien?
    a) Ich verbringe viel Zeit damit.
    b) Ich nutze sie moderat.
    c) Ich nutze sie kaum.

  4. Wie oft konsumiere ich Alkohol?
    a) regelmäßig
    b) gelegentlich
    c) selten oder nie

  5. Wie wichtig ist mir Nachhaltigkeit oder Umweltschutz?
    a) weniger wichtig
    b) wichtig
    c) sehr wichtig

  6. Wie oft kaufe ich Dinge, die ich nicht brauche?
    a) oft
    b) manchmal
    c) selten oder nie

  7. Wie oft nutze ich ein Auto?
    a)
    selten oder nie
    b)
    mehrmals pro Woche
    c) 
    täglich

  8. Wie oft verwende ich Einwegplastikprodukte?
    a) 
    selten
    b) 
    manchmal
    c)
    oft
Auswertung

mehrheitliche Antworten a): Der Verzicht auf ungesunde Lebensmittel und Alkohol wäre eine Option. Reduzieren des Medienkonsums schafft mehr Zeit, z. B. für Bewegung.


mehrheitliche Antworten b): 
Überlegen, welche Gewohnheit oder welches Genussmittel am meisten stört und das einschränken: z. B. Süßigkeiten, Fast-Food, Alkohol, Fleisch? Shopping-Fasten tut auch dem Konto gut.
 

mehrheitliche Antworten c): Auf kleinere Veränderungen konzentrieren, die persönlich wichtig sind. Oder schlechte Gewohnheiten reduzieren, z. B. Schimpfwörter-Fasten, Kleiderschrank-Fasten oder Lügen-Fasten. Plastik-Fasten oder der Verzicht aufs Auto könnten ebenfalls interessant sein.

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Warum macht Verzicht glücklich?

Der freiwillige Verzicht auf Genussmittel oder schlechte Gewohnheiten ist eine Entscheidung, die Selbstkontrolle vermittelt. Sechs Wochen lang auf etwas zu verzichten, erfordert Disziplin. Der Vorteil: Anfang und Ende sind definiert, der Zeitraum erscheint machbar. Wähle ich selbst aus, worauf ich verzichte, halte ich mir die Vorteile vor Augen: abnehmen, weil ich Süßigkeiten weglasse, gesünder leben durch Alkohol- oder Rauchabstinenz. In vielen Fällen spare ich sogar Geld, das ich für etwas Sinnvolles verwenden kann. Schaffe ich es, meine Vorsätze einzuhalten, hebt das mein Selbstwertgefühl und damit mein Selbstvertrauen. Eventuell ist das Resultat eine bessere Gesundheit. Wenn wir bewusst auf etwas verzichten, lernen wir das, was wir haben, mehr zu schätzen. Erzählen wir unserem sozialen Umfeld vom Fastenerfolg, erfahren wir dafür soziale Anerkennung. Und wer weiß? Neue Impulse und das Verlassen gewohnter Gleise schaffen neue Blickwinkel und eventuell sogar sinnvolle neue Verhaltensweisen.

Unser Tipp
Eigene Vorsätze einhalten

Wichtig ist, realistische Fastenregeln aufzustellen und nicht zu hoch anzusetzen, sonst ist das Scheitern vorprogrammiert. Es ist leichter, wenn man zu Hause nicht alleine fastet. Sechs Wochen sind eine überschaubare Zeitspanne. Wer die durchhält, hat am Ende garantiert ein Erfolgserlebnis. Mein Tipp: Der komplette Verzicht z. B. auf Süßes fällt mir leichter als „nur ein Stück Schokolade“ am Tag. Wenn nichts im Haus ist, komme ich nicht in Versuchung.

Stand: Februar 2025

Das Wort zum Schluss

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