facebook

Wohnen

Do it yourself – Wie das nächste Projekt mit Sicherheit gelingt

Selbst ist der Mann oder die Frau – erst recht beim Heimwerken. Wie das beste Ergebnis erzielt wird und dabei Kostenfallen übersprungen werden.

Ratgeber-DIY-Titelbild

Neue Farbe im Wohnzimmer? Laminat im Flur? Oder das Bad komplett renovieren? Bei kleinen und großen Arbeiten in den eigenen vier Wänden entdecken immer mehr Menschen den Handwerker in sich. Bares Geld zu sparen ist die Motivation dahinter und das Gefühl, etwas geschaffen zu haben, eine weitere. Was wirklich günstiger kommt, und wie Risiken – nicht nur beim Heimwerken – vermieden werden.

Malern, Fliesen, Laminat verlegen – wie gelingt das nächste Projekt?

Zahlreiche „Do it yourself“-Videos im Internet geben mittlerweile für alle möglichen Heimwerker-Projekte eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Das ermutigt, in den nächsten Baumarkt zu gehen, statt Fachleute zu beauftragen. Außerdem bringt es jede Menge Spaß, selbst zu gestalten und das Ergebnis erfüllt auch in Zukunft bei jedem Anblick mit Stolz. Doch egal, welches Projekt als nächstes ansteht, Voraussetzung für ein Gelingen sind die richtige Planung und Vorbereitung.

 

Zeitplan: Lieber einen Tag mehr im Terminkalender für das Projekt blockieren. Dann gibt es einen Puffer, der entspannter arbeiten lässt. Am besten schauen, dass in der Woche davor oder danach keine anderen wichtigen Termine (Prüfung, Geburtstage etc.) anstehen, die Konzentration und Vorbereitung brauchen. Zeit zur Vor- und Nachbereitung mit einrechnen: Möbel aus dem Zimmer räumen, Schutzfolien anbringen, Fensterrahmen abkleben, Altmaterial und Restmüll entsorgen, Putzen, Möbel wieder einräumen.

 

Materialliste: Was benötigt man, um zum Beispiel ein Zimmer zu streichen? Dabei nicht nur an den Eimer Farbe denken, sondern auch an spezielle Werkzeuge (Pinsel, Rollen, Leiter), Reinigungsmittel und Schutzmaßnahmen (Folie, Handschuhe, Schutzbrille), die man braucht. Je detaillierter diese Liste ist, desto weniger muss man während des Projekts nachkaufen und organisieren. Das spart Zeit.

 

Helfer organisieren: „Viele Hände – schnelles Ende“, heißt es so schön. Vielleicht hat jemand im Freundes- oder Bekanntenkreis ein ähnliches Vorhaben schon umgesetzt?! Dann lohnt es sich zu fragen, ob sie unter die Arme greifen können. So lässt sich von Erfahrungen profitieren und zusammen macht’s eh mehr Spaß.

 

Leihen statt Kaufen: Man muss nicht alle Materialien und Werkzeuge direkt kaufen. Am besten checkt man die Materialliste vorher ganz genau: Was können Helfer vielleicht mitbringen? Was können Freunde und Bekannte borgen? Bei sperrigen Dingen, wie einem Tapeziertisch, Laminat- oder Fliesenschneider, die nach Gebrauch verstaut werden müssten, lohnt sich ein Kauf selten. Viele Baumärkte haben dafür einen Werkzeugverleih – dort kann man alles, was man braucht, für ein paar Stunden günstig leihen. Das schont das Projekt-Budget.

 

DIY oder Handwerkerfirma – was ist wirklich günstiger?

Ein Zimmer neu streichen oder tapezieren gehört zu den häufigsten Projekten von Hobbyhandwerkern. Ob Do-It-Yourself (DIY) am Ende die günstigere Variante ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Um einzuschätzen, was „günstiger“ fürs Projekt bedeutet, hilft es, sich von einer Fachfirma einen unverbindlichen Kostenvoranschlag einzuholen. Dabei sollte man darauf achten, ob bestimmte Arbeiten (Entsorgung, An- und Abfahrt, Material) bereits einberechnet sind. Auf Portalen, wie zum Beispiel myhammer.de, kann man das Projekt beschreiben und bekommt direkt mehrere Angebote zum Vergleich. Die Bewertung anderer Kunden, ob sie zufrieden waren oder etwas zu bemängeln hatten, ist oft hilfreich.

Bei der DIY-Variante müssen einige Aspekte berücksichtigt werden, um die Gesamtkosten sinnvoll zu vergleichen. Für Malerarbeiten benötigt  man weit mehr als Farbe oder Tapete. Hinzu kommen unter anderem:

  • Malervlies oder -folie, um den Boden und die Möbel zu schützen
  • Malersieb und Abtropfschalen
  • Verschiedene Farbrollen und Pinsel, um in schwierige Ecken zu gelangen
  • Lacke für die Heizkörper
  • Klebeband, um Fensterrahmen, Schalter, Steckdosen vor ungewollten Farbspritzern zu schützen
  • Acryl für saubere Abschlüsse und Lösungsmittel, um das Werkzeug nach Gebrauch wieder zu reinigen

Wer tapezieren möchte, benötigt einen Tapeziertisch, Cuttermesser, Tapetenleim, eine Quaste (dicker Pinsel zum Auftragen des Leims) und eine Rolle zum Andrücken der einzelnen Bahnen… Die Einkaufsliste wird schnell sehr viel länger als anfangs gedacht, wenn man das Projekt bis zum Ende denkt. Hinzu kommen Kosten für Entsorgung, zum Beispiel die leeren Farbeimer und alte Tapete.

 

Nicht nur Material und Werkzeuge spielen eine Rolle im Kostencheck. Auch der Zeitaufwand und das gewünschte Ergebnis sollten einkalkuliert werden. Soll es perfekt aussehen, braucht man mehr Zeit, professionelleres Werkzeug und eine höhere Materialqualität.

Lässt man alle Aspekte mit einfließen, erscheint das Kostenangebot des Handwerkers oft attraktiver als anfangs gedacht. Je nach Projektart vermeidet man zudem bestimmte Unfallrisiken, wenn man der Firma die Arbeit überlässt. Die gesparte Zeit kann man nutzen, um das nächste Projekt zu planen.

Wovon sollten auch erfahrene Hobby-Heimwerker die Finger lassen?

Ein Loch in die Wand zu bohren, ein Möbelstück nach Anleitung aufzubauen oder eine Deckenlampe zu montieren, diese kleineren Aufgaben trauen sich die meisten Menschen selbst zu. Im Zuhause gibt es aber auch viele Arbeiten, die nur von Fachleuten durchgeführt werden sollten bzw. dürfen. Daher sollten auch geübte Heimwerker ihre Grenzen kennen. Arbeiten an Strom- oder Gasleitungen sind gefährlich und erfordern zertifizierte Fachleute. In diesen Bereichen geht es um rechtliche Fragen: Wer eine Steckdose laienhaft anschließt, riskiert Haftungsschäden und seinen eigenen Versicherungsschutz. Wird nachgewiesen, dass die Schadensursache von einer laienhaften Installation ausging, kann die Hausrat- oder Privathaftpflichtversicherung Leistungen verweigern. Auch Installationen von Klimaanlagen dürfen in Deutschland nur von Fachfirmen durchgeführt werden.


Beim Renovieren von Küche oder Bad, kommen Wasserleitungen ins Spiel. Diese Arbeiten sind besonders heikel, weil ein kleines Leck in der Leitung oft erst erkannt wird, wenn das Wasser schon in die Wände eingedrungen ist.
Risiken gehen zudem von defekten Werkzeugen oder improvisierter Ausrüstung aus, Stichwort Stuhl statt Leiter. Die Gefahr wird oft unterschätzt: Mehr als 2,5 Millionen Menschen haben jedes Jahr in Deutschland einen Unfall im eigenen Zuhause. Manche enden sogar tödlich. Nicht alle beim Heimwerken, aber erheblich mehr als im Straßenverkehr. Ärger droht auch von Vermieterseite, wenn Sie bestimmte Arbeiten ohne fachmännische Hilfe und ohne Zustimmung des Vermieters durchführen. Den Einbau einer neuen Duschwanne, das Abschleifen des Parketts oder einen Wanddurchbruch sollte man sich vorher schriftlich genehmigen lassen. Vielleicht beteiligt sich der Vermieter sogar an den Kosten, wenn das Projekt zu einem verbesserten Wohnstandard beiträgt.

Anzeige
Titelbild-Unfallversicherung-Debeka

Finanzielles Polster

Unfallversicherung

Falls mal was schief läuft: Mit der Unfallversicherung der Debeka sind zumindest die finanziellen Folgen eines Unfalls abgesichert.

Wo lauern die meisten Gefahren beim Heimwerken?

Strom- und Gasarbeiten mögen am gefährlichsten wirken, doch die meisten Menschen verletzen sich bei banalen Tätigkeiten. Oft sind es Stürze, die vor allem beim Heimwerken manchmal fahrlässig provoziert werden. Etwa, wenn statt der robusten Leiter der wacklige Drehstuhl herhalten soll, um die neue Deckenlampe oder Gardinenstange zu montieren.


Auf den Einsatz von Schutzausrüstung (Handschuhe, Atemmaske, Brille, Gehörschutz) verzichten viele Hobby-Heimwerker leichtsinnig. Rutscht man mit dem Messer doch ab, oder landet ein Körnchen im Auge, wird aus dem „Mir passiert schon nichts“ schnell ein „Ach, hätte ich doch bloß…“.

 

Bin ich bei Unfällen automatisch abgesichert?

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Unfälle beim Heimwerken und im Haushalt nicht verhindern. Wer nach einem Fuß- oder komplizierten Schulterbruch vorerst arbeitsunfähig ist, hat Anspruch auf Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber (sechs Wochen). Fällt man länger aus, zahlt die Krankenkasse 90 Prozent des Nettoeinkommens für höchstens weitere 72 Wochen. Ein schwerer Unfall im privaten Bereich hat also bereits nach sechs Wochen finanzielle Folgen.


Es gibt zwar auch eine gesetzliche Unfallversicherung – diese leistet allerdings nur bei Unfällen im direkten beruflichen Zusammenhang. Das heißt, am Arbeitsplatz, in der Schule oder Uni sowie auf dem direkten Hin- und Rückweg. Sollte man auf dem Rückweg noch schnell einen Umweg zu einem Freund machen und dabei einen Unfall haben, zahlt die gesetzliche Unfallversicherung schon nicht mehr. Man war nicht auf direktem Weg zwischen Arbeit und dem Zuhause. Die meisten der rund acht Millionen jährlichen Unfälle ereignen sich allerdings ohnehin im privaten Bereich. Hier ermöglicht die private Unfallversicherung unter anderem finanzielle Leistungen sowie eine aktive Heilbegleitung und Assistance-Leistungen.

Unser Tipp
Setzen Sie dem Unfallschutz keine Grenzen

Der gesetzliche Unfallschutz beschränkt sich nur auf die Arbeitswelt. Dabei passieren die meisten Unfälle im Haushalt und in der Freizeit. Mit einer privaten Unfallversicherung ist man in allen Bereichen des Lebens nach Unfällen geschützt. Weltweit und rund um die Uhr.

Das Wort zum Schluss

Mit diesem Ratgeber der Debeka-Redaktion möchten wir unsere Kunden und Leser mit interessanten Inhalten und Ratschlägen bei ganz alltäglichen Fragen unterstützen. Die Inhalte werden nach journalistischen Grundsätzen entwickelt werden von der Debeka kostenlos bereitgestellt. Sie enthalten keine Werbung externer Partner oder anderer Produktanbieter. Insofern Produkte der Debeka empfohlen werden, beachten Sie bitte, dass diese Empfehlung keine individuelle Beratung ersetzen kann. Bei Fragen zu Produkten der Debeka steht Ihnen ein Berater in Ihrer Nähe gern zur Verfügung.