Gesundheit
Januar ohne Alkohol – was bringt das?
Tipps und Vorteile für die Trend-Challenge 31 Tage promillefrei
Der alkoholfreie Januar wird immer beliebter. In Großbritannien ist die Kampagne unter dem Namen „Dry January“ bekannt. Bei der Challenge verzichten Menschen einen Monat lang auf Alkohol – ohne Ausreden. Aber bringt das wirklich etwas? WissensWert beleuchtet die Auswirkungen und gibt Tipps zum Durchhalten.
Warum sollte ich beim alkoholfreien Januar mitmachen?
Viele Menschen konsumieren Drinks aus Gewohnheit oder weil es in der Runde alle tun. Ein Monat Abstinenz macht bewusst, wann und warum wir Alkohol trinken und welchen Stellenwert er für uns hat. Im besten Fall merken wir, dass wir sehr gut ohne auskommen. Der alkoholfreie Januar bietet weitere Vorteile: Ich kann Geld sparen, denn Alkohol ist teuer. Und er hat viele Kalorien, also führt Abstinenz zu Gewichtsverlust, wenn ich nicht gerade auf zuckerhaltige Getränke ausweiche. Nicht nur Abnehmen ist ein beliebter Effekt, sondern die Gesundheit profitiert insgesamt. Sinnvoll ist diese Erfahrung zudem für die mentale Stärke und persönliche Entwicklung, da wir ungesunde Gewohnheiten überdenken und durchbrechen, vielleicht sogar gesündere Alternativen entwickeln. Außerdem macht es stolz, eine Challenge durchzuhalten, oder?
Wie profitiert der Körper vom Alkoholverzicht?
Der Verzicht auf Alkohol fördert die Gesundheit. Er hat einen positiven Effekt auf die Organe, die quasi entgiftet werden:
- Die Leber kann sich erholen. Denn sie baut Alkohol im Körper ab. Hoher Konsum kann zu einer Fettleber führen. Die gute Nachricht: Die Leber regeneriert sich gut, falls sie nicht zu schwer geschädigt ist. Schon nach vier Wochen können Leberwerte besser sein.
- Das Herz-Kreislaufsystem profitiert: Der Blutdruck kann sinken. Wer unter Herzrasen und Herzrhythmusstörungen leidet, kann eine Besserung spüren.
- Der Magen-Darm-Trakt freut sich: Alkohol kurbelt die Produktion von Magensäure an. Daher kann ein Verzicht Sodbrennen, eine gereizte Magenschleimhaut oder Verdauungsprobleme lindern.
- Eine Trinkpause macht die Haut oft ebenmäßiger.
Vier Wochen ohne Alkohol: Tipps zum Durchhalten
Wie schaffe ich es, vier Wochen ohne Alkohol durchzuhalten? Den einen fällt es superleicht, anderen fällt der Verzicht schwerer. Das kann mit Gewohnheit zu tun haben oder mit Gruppenzwang. Wer mit der Abstinenz ein ernsthaftes Problem hat, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Denn dann besteht Suchtgefahr. Hier sind einige Tipps und Strategien, um durchzuhalten:
- Manche gehen in dieser Zeit gar nicht aus oder lehnen alle Party-Einladungen ab, um nicht in Versuchung zu geraten. Das ist auf Dauer keine gute Option, weil Alkoholverzicht schnell mit „keinen Spaß haben“ gleichgesetzt wird. Vielleicht entdecken wir ja ein neues alkoholfreies Lieblingsgetränk?
- Manchmal müssen wir einfach lernen, nein zu sagen – und dabei zu bleiben. Gerade wenn andere eine Erklärung hören möchten, warum wir nüchtern bleiben wollen. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, antialkoholische Getränke in Gesellschaft zu konsumieren. Und zwar nicht nur, wenn wir noch Auto fahren müssen.
- Trinken wir aus Gewohnheit in bestimmten Situationen, z. B. wenn wir gestresst sind oder um den Feierabend einzuläuten: alternative Routinen entwickeln, z. B. Sport treiben, Spazieren gehen oder eine Tasse Tee trinken.
- Gehört bei Treffen mit bestimmten Menschen Promillehaltiges dazu: alkoholfreie Varianten wählen oder alternative Aktivitäten suchen, vielleicht gemeinsam etwas unternehmen oder ein Spieleabend.
Gesundheit braucht einen starken Partner
Alkoholfreie Getränke-Alternativen
Was trinke ich statt Alkohol? Das kommt auf meinen persönlichen Geschmack und den Anlass an. Und auf die Frage: Möchte ich einen ähnlichen Geschmack oder entdecke ich womöglich neue Geschmackskombinationen?
- Die Basis: Wasser ist eine gesunde Alternative. Wer gerne mit Geschmack trinkt, fügt z. B. (unbehandelte) Zitronen- oder Limettenscheiben, Minzblätter, Gurkenscheiben oder Beeren hinzu. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
- Tee gibt es in unzähligen Geschmackskombinationen. Manche schmecken auch kalt.
- Die Klassiker: von Bier, Wein, Sekt, und einigen Spirituosen wie bitteren Aperitifs oder Gin gibt es leckere alkoholfreie Varianten. Einfach mal ausprobieren.
- Selbstgemachte Limonaden: frischer Fruchtsaft, ein Süßungsmittel und Mineralwasser gehören zu den Zutaten. Gurke und Rote Beete tauchen immer öfter im Limonadenglas auf.
- Mocktails (englisch „mock“ = nachahmen) imitieren Cocktails. Beim Rezept wird einfach die Spirituose weggelassen oder durch Tonic Water, Sodawasser oder Ginger Ale ersetzt. Beispiele: Virgin Colada (statt Pina Conada), Ipanema (statt Caipirinha)
- Neue Kreationen selbst mixen
Tipp: Auf Zuckergehalt in den Getränken achten, wenn man nicht zunehmen möchte. Viele Softdrinks gibt es mit Zucker-Ersatzstoffen.
Was bringt ein Monat ohne Alkohol?
Grundsätzlich ist es nie verkehrt, seinen Alkoholkonsum zu überdenken und eine Pause einzulegen. Neben den Vorteilen für die körperliche Gesundheit, wie der Erholung der Organe, profitiert auch unser Selbstbewusstsein, wenn wir die Challenge durchhalten. Im besten Fall haben wir gelernt, schädliche Gewohnheiten durch gesündere Routinen zu ersetzen. Vielleicht haben wir sie ja so zu schätzen gelernt, dass wir sie weiterhin in unseren Alltag übernehmen. Bei vielen Menschen führt Alkoholverzicht zu mehr Energie, besserem Schlaf, höherem Wohlbefinden. Das macht auch attraktiver.
Ist mein Trinkverhalten normal oder problematisch? Wer wissen möchte, ob der persönliche Alkoholkonsum sich noch im Rahmen hält, kann das testen und so eine erste Einschätzung bekommen.
Stand: Dezember 2024