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Finanzen

Wie schütze ich meinen Handwerksbetrieb vor Naturgefahren?

Wie ein Betrieb gegen Hochwasser, Erdrutsch, Starkregen, Stürme und Überschwemmung abgesichert werden kann

Ratgeber Handwerksbetriebe Naturgefahren

Handwerk hat goldenen Boden - heute mehr denn je. Doch wie schützen Handwerker ihren Betrieb vor Katastrophen, zum Beispiel Naturgefahren? Sind Schäden zu vermeiden? WissensWert gibt wertvolle Tipps zur Prävention und was zu tun ist, wenn es das Unternehmen doch trifft.

Was ist bei der Planung eines Handwerksbetriebs in Bezug auf Naturgefahren zu beachten?

Eines vorweg: Schäden durch Naturkatastrophen können nicht immer vermieden werden – aber sehr wohl lassen sich durch geschickte Planung einige Risiken minimieren. Manche Naturgefahren lassen sich zwar vorhersagen, doch nicht immer Auswirkung, Stärke sowie das genau betroffene Gebiet. Verhindern kann man sie nicht. Wer eine neue Betriebsstätte plant, sollte schon im Vorfeld einiges bedenken, gerade wenn ein Neubau vorgesehen ist. Das bietet die Chance, manche Gefahren zu entschärfen. Es beginnt mit der Auswahl des Standorts, der Ausrichtung des Gebäudes und setzt sich über bauliche Schutzmaßnahmen fort bis zu Auslagerung von wichtiger Infrastruktur in sichere Bereiche. So kann das Betriebsgelände eventuell außerhalb von Hochwassergebieten oder anderen vorhersehbaren Gefahrenzonen liegen. Bauweise und verwendete Materialien sollten robust sein und extremen Wetterbedingungen standhalten. Wichtig ist, im Vorfeld einen Notfallplan zu erstellen, der Verantwortlichkeiten, Prozesse und Ressourcen klärt. Mit Aufnahme des Betriebs sollten nötige Versicherungen abgeschlossen sein, damit eine Krisensituation nicht den finanziellen Ruin bedeutet. Wichtig ist, sie geänderten Verhältnissen immer wieder anzupassen.

Was sind überhaupt Naturgefahren?
Beispiele für Naturgefahren

Eine Naturgefahr ist ein natürlicher Prozess, der Schäden verursachen oder Opfer fordern kann. Manchmal entwickelt sich eine Naturgefahr, etwa ein Unwetter, sogar zur Naturkatastrophe, die ein größeres Gebiet betrifft. 

  • Sturm
  • Hagel
  • Starkregen
  • Überschwemmung und Rückstau
  • Hochwasser
  • Blitzschlag
  • Erdrutsch, Erdsenkung
  • Erdbeben
  • Lawine,
  • Schneedruck
  • Vulkanausbruch

Wie kann ich meinen bestehenden Handwerksbetrieb gegen Naturkatastrophen und Unwetter schützen?

Eine Risikoanalyse identifiziert potenzielle Gefahren und gewichtet sie: Hier wird beurteilt, welche Risiken für den Betrieb bestehen, wie relevant sie sind und wie wahrscheinlich es ist, dass sie eintreten. Welche strategischen Schutzziele sind am bedeutsamsten? Das ist bei jedem Betrieb unterschiedlich. Wichtig ist neben der Absicherung der Arbeitskräfte der Schutz des Betriebsgebäudes, der Fahrzeuge, Maschinen und Materialien. Ist zum Beispiel ein Hochwasser- oder Überschwemmungsschutz nötig? Gebäude und Anlagen regelmäßig zu warten, kann Schäden vorbeugen. Routinemäßiges Üben eines vorhandenen Notfallplans mit den Mitarbeitenden schafft Sicherheit für den Ernstfall. Unwetterwarnungen und andere Risiken, wie steigende Pegelstände von Gewässern in der Nähe, sollte man ernstnehmen und nötige Maßnahmen ergreifen. Tipp: Manche Gebäudeversicherer, zum Beispiel die Debeka, bieten einen Unwetter-Warnservice an.

Checkliste
Praxistipps: Krisenfestes Handwerk

Damit Katastrophen nicht den Untergang bedeuten

  • Risikoanalyse durchführen
  • Betriebsgelände sichern
  • Notfallplan erstellen
  • Mitarbeiter schulen
  • Versicherungsschutz überprüfen
  • Kommunikation während einer Krise aufrechterhalten
  • Schwachstellen analysieren und beheben

Welche Versicherungen sind für Handwerksbetriebe wichtig?

Gegen die finanziellen Folgen von vielen Schäden können sich Handwerksbetriebe finanziell absichern, damit das Geschäft anschließend schnell wieder läuft.

 

Wichtige Versicherungen:

  • Betriebshaftpflichtversicherung: sichert Schäden ab, die durch den Betrieb bei Dritten entstehen
  • Geschäftsgebäudeversicherung: schützt bei Schäden am Betriebsgebäude
  • Inhaltsversicherung: für die Betriebsausstattung und Lager
  • Elektronikversicherung: sichert elektronische Anlagen, PC & Co.
  • Maschinenversicherung: sichert technische Anlagen
  • Betriebsunterbrechungsversicherung: kompensiert Einkommensverluste bei Betriebsunterbrechung
  • Rechtsschutzversicherung: hilft Recht durchzusetzen und schützt vor unberechtigten Forderungen

Immer notwendiger wird eine Absicherung der Werkstatt samt Inhalt gegen Unwetter und andere Naturgewalten. Schäden durch einige Naturgefahren wie Sturm, Hagel, Blitzschlag sind in der Regel in einer normalen Gebäude- oder Inventarversicherung ohnehin mitversichert. Andere Schadensursachen, wie etwa Starkregen, Überschwemmung oder Rückstau müssen mit einer Versicherung gegen weitere Naturgefahren (auch Elementarschaden genannt) zusätzlich abgesichert werden.

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Was mache ich während einer Naturkatastrophe?

Unser Tipp
Prävention vor Aufräumen

Clevere Chefs integrieren schon in der Planung einer Betriebsstätte Maßnahmen, die wahrscheinliche Schäden durch Überflutung, Unwetter und andere mögliche Naturereignisse abwenden oder minimieren können. Konkrete Hinweise gibt der Leitfaden für Handwerksbetriebe zum Umgang mit Naturgefahren.

Zuerst einmal: Ruhe bewahren! Im Idealfall kann der vorher erstellte Notfallplan greifen. Zunächst einmal Mitarbeitende und den Betrieb sichern, soweit dies gefahrlos möglich ist. Dabei gilt: Leben vor Material sichern! Und: Sich nicht selbst in Gefahr begeben! Priorität hat, anwesende Menschen in Sicherheit zu bringen. Falls es gefahrlos möglich ist: Maßnahmen einleiten, die den Schaden begrenzen. Wenn nötig, muss der Betrieb geordnet evakuiert werden.

Wie gehe ich vor, nachdem eine Naturkatastrophe meinen Betrieb getroffen hat?

Risikomatrix: Grundlage für Bewertung möglicher Gefahren

Mögliche Gefahren für den eigenen Betrieb zu identifizieren, ist der erste Schritt auf dem Weg, sie zu vermeiden oder zumindest dagegen gewappnet zu sein. Dabei hilft das Erstellen einer Risikomatrix, in der die Wahrscheinlichkeit von möglichen relevanten Schäden sowie ihre eventuelle Höhe vermerkt wird. Wie das funktioniert, erläutert der Leitfaden für Handwerksbetriebe zum Umgang mit Naturgefahren.

Ist die Sicherung vor Ort erfolgt, heißt es zu kommunizieren: Mit den Mitarbeitenden über die aktuelle Situation und so schnell es geht mit Kunden und Lieferanten über mögliche Verzögerungen. Sobald es gefahrlos möglich ist, sollten alle Schäden detailliert erfasst, mit Fotos und Berichten dokumentiert werden. Dann zügig den Schaden der zuständigen Versicherung melden. Vieles kann online eingereicht werden. Sinnvoll ist es, mit der Versicherung zu klären, was entsorgt werden kann, welche Maßnahmen sinnvoll sind. Dann können Reparatur- und Wiederaufbauarbeiten beginnen. Wenn Ruhe eingekehrt ist, sollten die Beteiligten Schwachstellen des Krisenmanagements analysieren und ggf. Prozesse optimieren.

Stand: September 2024

Das Wort zum Schluss

Mit diesem Ratgeber der Debeka-Redaktion möchten wir unsere Kunden und Leser mit interessanten Inhalten und Ratschlägen bei ganz alltäglichen Fragen unterstützen. Die Inhalte werden nach journalistischen Grundsätzen entwickelt werden von der Debeka kostenlos bereitgestellt. Sie enthalten keine Werbung externer Partner oder anderer Produktanbieter. Insofern Produkte der Debeka empfohlen werden, beachten Sie bitte, dass diese Empfehlung keine individuelle Beratung ersetzen kann. Bei Fragen zu Produkten der Debeka steht Ihnen ein Berater in Ihrer Nähe gern zur Verfügung.