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Natur & Umwelt

Trend Upcycling: Aus Alt mach Neu

Nachhaltige Ideen für neuen Chic zum Selbermachen – Müll vermeiden

Bildquelle: AdobeStock

Die Dinge, die wir oder andere ausrangieren, müssen nicht zwangsläufig im Müll landen. Manchmal können sie zu etwas Neuem umfunktioniert werden und erleben ein glorreiches Comeback: Upcycling heißt das Zauberwort. Wie und in welchen Bereichen ich kreativ meine persönliche Note setzen kann, weiß WissensWert.

Wie funktioniert Upcycling?

Beim Upcycling werden alte oder ungenutzte Gegenstände in höherwertige Produkte umgewandelt. Statt Materialien zu entsorgen, werden sie wiederverwendet und erhalten eine neue Funktion. Das funktioniert durch Heimwerken, kreative Umgestaltung oder innovative Design-Ideen. Dadurch wird in vielen Fällen der Wert des Ursprungsgegenstandes erhöht – und das Selbstbewusstsein des Erschaffenden gesteigert. Bevor ich also Dinge wegwerfe, frage ich mich, zu was ich sie umfunktionieren könnte. Selbst wenn ich meine neue Kreation nicht selbst gebrauchen kann, entsteht so vielleicht ein individuelles Geschenk für jemanden. Oder andersherum: Ich benötige etwas für Haus, Balkon oder Garten und schaue, ob ich es aus vorhandenen, nicht mehr benötigten Dingen selbst bauen kann. Wenn ich die „Baumaterialien“ nicht selbst im Haushalt habe, kann ich sie mir vielleicht woanders günstig besorgen.

Welche Vorteile hat Upcycling?

DIY – Do it yourself

Unser Tipp

Neue Dinge aus alten erschaffen? Einfach ausprobieren. Was hat man beim Heimwerken zu verlieren, wenn Dinge eh ausrangiert sind? Trotzdem: Meine handwerklichen Fähigkeiten überschätze ich lieber nicht. Ich lasse mir die benötigten Werkzeuge genau erklären oder hole mir Hilfe. Was ich nicht selbst besitze, leihe ich aus. Vielleicht mache ich bei einem Workshop mit. Auf jeden Fall achte ich auf Sicherheit: angemessene Arbeitsfläche und Kleidung, Arbeitshandschuhe, Schutzbrille, festes Schuhwerk, wenn ich bohre, säge oder schleife. Für alle Fälle bin ich mit einer Unfallversicherung abgesichert, falls doch etwas schief geht.

Gut zu wissen
: Beschädigt man beim Heimwerken geliehene Werkzeuge oder Nähmaschinen, kann das ein Fall für die private Haftpflichtversicherung sein.

Upcycling dient dem Umweltschutz: Eine Weiterverwendung ausrangierter Dinge reduziert Müll, schont Ressourcen und ist nachhaltig. Durch Upcycling schaffe ich einzigartige Unikate mit einem persönlichen Touch, die kreativ und individuell sind. Außerdem spare ich Geld, indem ich Material, das mir schon gehört oder das ich umsonst erhalte, weiterverwende, anstatt neues Material zu kaufen. Durch DIY steigere ich meine handwerklichen Fähigkeiten, erprobe mich im Design und löse Probleme, die sich dabei ergeben. Gemeinsame Upcycling-Projekte fördern die Gemeinschaft.

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Was ist der Unterschied zwischen Upcycling und Recycling?

Recycling bedeutet „Wiederverwerten“. Darauf bezieht sich der zweite Wortteil von „Upcycling“. Beim klassischen Recycling wird eine Sache in ihre ursprünglichen Bestandteile zerlegt, die als Basismaterial für ähnliche Produkte dienen. Zum Beispiel werden Plastikflaschen eingeschmolzen und damit zum Rohmaterial, das häufig wieder für Plastikflaschen genutzt wird. Der erste Wortbestandteil „Up“ heißt „nach oben“, also verbessert. Beim Upcycling nimmt man ausrangierte Sachen, die im Ganzen oder in Teilen eine neue Funktion erhalten und damit aufgewertet werden. Dabei entstehen individuelle, kreative neue Dinge. So werden aus Plastikflaschen z. B. Pflanzgefäße, Stifthalter oder eine Lampe.

Welche Arten von Upcycling gibt es?

Upcycling ist in vielen Bereichen sinnvoll:

  • Möbel: Regale, Sitzgelegenheiten oder Couchtische können aus vielem bestehen, was sonst im Müll landet.

  • Kleidung: Entweder kann ich aus ungewöhnlichem Material Fashion kreieren. Oder ausrangierte Kleidungsstücke umfunktionieren, z. B. aus einer Jeans eine Handtasche machen oder aus einem T-Shirt einen Kissenbezug.

  • Dekoration: Vieles kann zu Wohnaccessoires oder Kunstwerken werden. Bei Lampen, Wanddekorationen oder Bilderrahmen lasse ich meiner Kreativität freien Lauf.

  • Projekte für Balkon und Garten: Pflanzgefäße, Beeteinfassungen, Kinderspielzeug oder Gartenmöbel können aus gebrauchten Dingen bestehen.

  • Food-Upcycling: Vieles, was bei mir im Biomüll landet, könnte noch weiterverwendet werden.
Upcycling als Geschäftsidee

Wer denkt, Upcycling ist nur etwas für Menschen mit wenig Geld, irrt. Selbst High-Fashion-Designer schaffen Mode-Accessoires aus Fischernetzen, Teppichen und anderen Materialien. Gartenmöbel aus Paletten gibt es inzwischen in Baumärkten oder Möbelhäusern zu kaufen. Etliche Unternehmen produzieren Upcycling-Produkte, auch einige im Luxus-Segment.

Jeden Tag machbar: Food-Upcycling

Was normalerweise beim Kochen im Biomüll landet, sollten wir nochmal unter die Lupe nehmen – vorausgesetzt es ist biologisch angebaut. Denn äußere Pflanzenteile könnten sonst mit Düngemitteln (z. B. Nitrat) oder Pestiziden belastet sein. Dabei kann ich viele Obst- und Gemüsereste weiterverwenden:

  • Einwandfreie Gemüseschalen und Gemüseabschnitte gut waschen und einfrieren (auch von Zwiebeln). Habe ich genügend beisammen, koche ich sie aus. Dann siebe ich die Gemüsereste ab und habe eine Basis für Gemüsebrühe oder Soße.
  • Die Blätter von etlichen Gemüsesorten sind genießbar und weiter verwendbar, z. B. von Möhren, Kohlrabi, roter Beete, Fenchel, Sellerie oder Radieschen. Zarte Blätter sind gut in Salaten, Dips oder Dressings zu verwenden, kräftigere eher gekocht als Gemüse.
  • Strünke und Blattrippen können in Pürees oder Smoothies verwendet werden.
  • Überreife Bananen sind geeignet für ein Bananenbrot oder einen Smoothie. Geschält und in Scheiben geschnitten lassen sie sich gut einfrieren, werden allerdings etwas wässrig. Bio-Bananenschalen werden in Salzwasser gekocht zu Gemüse.
  • Obstschalen von Äpfeln oder Bio-Zitrusfrüchten werden mit heißem Wasser übergossen zu Tee, in kaltem Wasser zu Infused Water.
  • Trockenes Brot erfährt ein zweites Leben als Croutons.

Achtung: keimende oder grüne Kartoffelschalen nicht essen, da sie giftiges Solanin enthalten, ebenso wie das Grün von Tomaten und Auberginen. Ungenießbar sind die Blätter von Rhabarber (Oxalsäure), Aprikosen- und Pfirsichkerne (Blausäure).

Pesto aus Karotten- und Radieschengrün: Einfaches Upcycling-Rezept

So lecker kann Resteverwertung sein!

Zutaten:
  • 1 Tasse Radieschenblätter (gut gewaschen)
  • 1 Tasse Karottengrün (gut gewaschen)
  • 1/2 Tasse Nüsse (z. B. Mandeln, Walnüsse oder Pinienkerne)
  • 1/2 Tasse geriebener Parmesan
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 Tasse Olivenöl
  • Saft einer halben Zitrone
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
  1. Radieschenblätter und Karottengrün gut waschen, trockenschütteln, grob hacken.
  2. Nüsse in einer Pfanne ohne Öl leicht anrösten, bis sie duften. Abkühlen
  3. Parmesan fein reiben
  4. Radieschenblätter, Karottengrün, geröstete Nüsse, Knoblauchzehe mit Öl und Zitronensaft in einen Mixer.
  5. Parmesan hinzufügen und glattrühren bis eine Paste entsteht, ggf. weiteres Öl hinzugeben.
  6. Mit Salz und Pfeffer abschmecken
  7. Zu Pasta, als Brotaufstrich oder als Dip für Gemüse reichen.

Stand: Juni 2025

Das Wort zum Schluss

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