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Gesundheit

Stolpersteine im Alltag: ein Überlebensguide für den Haushaltsdschungel

Wenn die größten Gefahren zu Hause lauern

Willkommen im Haushaltsdschungel – einem Ort voller wilder Abenteuer und unerwarteter Gefahren. Denn die meisten Unfälle passieren gar nicht irgendwo da draußen: Es sind die Tücken des Alltags. Jährlich ereignen sich etwa 2,8 Millionen Unfälle im Haushalt. WissensWert weiß, welche gefährlichen Abgründe hinter dem Sofa lauern und lädt ein zur Expedition.

Stürze

Rutschige Böden, unebene Oberfläche oder Stolperfallen wie lose Teppiche – Stürze sind die häufigste Unfallart in deutschen Haushalten. Um genau zu sein, ereignet sich fast alle vier Sekunden ein Sturz. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, Maßnahmen zu ergreifen, um Stürze zu Hause zu vermeiden, insbesondere für ältere Menschen und Kinder, die ein höheres Risiko haben.

 

Denn etwa 30 von 100 Menschen über 65 Jahre, die zu Hause leben, stürzen einmal im Jahr. Wenn es zum Sturz kommt, Ruhe bewahren und versuchen, sich wieder aufzusetzen und einfach mal tief ein- und ausatmen. Wo tuts weh? Blute ich? Wenn ja, die Blutung mit einem sauberen Tuch oder einem Verband stillen. Könnte etwas gebrochen sein oder sind die Verletzungen so schwer, möglichst nicht bewegen und auf professionelle Hilfe warten.


Auch wenn die Verletzungen nicht offensichtlich sind, ein Check beim Arzt ist bestimmt keine schlechte Idee.

Checkliste
Stolperfallen Adé

Ursachen erkennen und Maßnahmen ergreifen

Balance und Muskelkraft trainieren:

z. B. mit Yoga, Tai Chi oder regelmäßigen Spaziergängen

Hindernisse entfernen:

Stolperfallen wie lose Teppiche, Kabel oder herumliegende Gegenstände

Rutschfeste Matten in Bad und Küche verwenden.

Beleuchtung verbessern:

Für ausreichend Licht sorgen und Blendeeffekte vermeiden.

Seh- und Hörtests:

Augen und Ohren regelmäßig untersuchen lassen, weil Seh- und Hörprobleme das Sturzrisiko erhöhen können.

Medikamentenüberprüfung:

Mit dem Arzt über die Medikamente sprechen, wenn manche Schwindel verursachen könnten.

Sichere Schuhe tragen:

rutschige Socken oder schlechtsitzende Schuhe vermeiden

Haltegriffe installieren:

Haltegriffe in Bad, Toilette und Flur anbringen

Schnittwunden

Kochen, Körperpflege oder am Arbeitsplatz – Schnittwunden sind eine der häufigsten Verletzungen des Alltags. Hände und Finger sind oft betroffen, weil sie ständig mit scharfen Gegenständen in Berührung kommen. Auch wenn sie unangenehm sind, die meisten Schnittwunden sind harmlos und heilen problemlos ab. Tiefe Schnittwunden, die Muskeln, Nerven, Sehnen oder Knochen betreffen, können gefährlicher sein und erfordern medizinische Behandlung. Der Blutverlust bei tiefen Wunden kann schon erheblich sein. Blutung erst mal durch leichten Druck mit einem sauberen Tuch stoppen. Vorsichtig Schmutz oder Fremdkörper entfernen und die Wunde mit einem Antiseptikum desinfizieren, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Wunde beobachten und bei Anzeichen einer Infektion wie Rötung, Schwellung oder eitrige Absonderung zum Arzt.

Verbrennungen und Verbrühungen

Heißer Wasserdampf, überkochendes Wasser oder Fett können schwere Verbrennungen verursachen, besonders wenn man beim Kochen nicht aufpasst. Schnelles und richtiges Handeln ist wichtig. Kleidung, die mit der heißen Flüssigkeit in Kontakt gekommen ist, vorsichtig entfernen. Wenn Kleidung brennt, sofort das Feuer löschen!!!!

Entweder mit Wasser oder die Flamme mit einer Decke ersticken oder durch auf dem Boden wälzen. Kleinflächige Verbrennungen, nicht größer als die Handfläche, mit fließendem Leitungswasser kühlen. Keine Kühlakkus oder Eis verwenden, denn das könnte zu Unterkühlung führen. Wunde nach dem Kühlen mit sterilem Verbandmaterial abdecken. Wer sich unsicher über die Schwere der Verbrennungen ist oder auch bei großflächigen Verbrennungen sollte einen Arzt konsultieren.

Unser Tipp
Blick in den Impfpass: Tetanus

Rostiger Nagel oder schmutzige Umgebung – Tetanus oder auch Wundstarrkrampf wird durch das Bakterium Clostridium tetani ausgelöst, das in der Umwelt weit verbreitet ist. Vorbeugung ist der Schlüssel: In der Regel wird empfohlen, alle zehn Jahre eine Auffrischungsimpfung gegen Tetanus durchzuführen, um einen anhalten Impfschutz zu gewährleisten.

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Gewusst, dass die meisten Unfälle im Haushalt passieren?

Unfallversicherung

Unfälle verhindern können wir noch nicht, aber wir schützen vor den langfristigen Folgen.

Vergiftungen

In Deutschland gehören Vergiftungen zu den häufigsten Unfallursachen im Haushalt, insbesondere bei Kindern. Die können durch Reinigungsmittel, Medikamente, Pflanzen und andere Substanzen verursacht werden. Im Fall einer Vergiftung ist es entscheiden, schnell zu handeln und professionelle Hilfe zu suchen. Die genauen Schritte variieren je nach Art der Vergiftung. Daher ist es wichtig, den Anweisungen des Giftnotrufs oder Notdienstes zu folgen. Keine gute Idee ist es, Erbrechen herbeizuführen. Es sei denn, der Giftnotruf sagt es. Beim Erbrechen besteht die Gefahr, dass Erbrochenes in die Luftröhre gelangt. Ist die eingenommene Substanz ätzen, kann Erbrechen zu weiteren Schäden an der Speiseröhre führen.

Unser Tipp
Giftnotruf in Deutschland

Für spezifische Informationen zu Vergiftungen die Giftnotrufzentrale kontaktieren. Diese bietet rund um die Uhr professionelle Beratung bei Vergiftungsfällen.

Stromschläge

Stromschläge im Haushalt können durch defekte elektrische Geräte, unsachgemäßen Umgang mit Elektrizität oder Kontakt mit offenen Stromquellen entstehen. Die Folge eines Stromschlags reicht von leichten Verletzungen bis hin zu schweren Verbrennungen und Herzrhythmusstörungen. Sind elektrische Geräte nass oder befinden sich in einem feuchten Umfeld, besser nicht benutzen. Elektrogeräte kontrolliere ich regelmäßig, ob sie beschädigt oder Kabel oder Stecker defekt sind. Wenn Kinder im Haushalt leben, sichere ich Steckdosen ab und stelle elektrische Geräte außerhalb der Reichweite. Vorsicht bei Reparaturen: Wer nicht geschult oder völlig planlos ist, überlässt das Gerät besser den Fachleuten.
Kommt es zum Notfall, unterbreche ich sofort die Stromzufuhr, indem ich das Gerät ausschalte oder den Stecker ziehe. Die betroffene Person berühre ich nicht, solange der Strom nicht abgestellt ist. Ich rufe sofort den Rettungsdienst unter 112. Ist die Person bei Bewusstsein, versuche ich sie zu beruhigen und decke Brandwunden steril ab. Ist die Person bewusstlos, bringe ich sie in die stabile Seitenlage und leiste ggf. Herz-Lungen-Wiederbelebung. Wichtig ist, jeden Stromunfall ernst zu nehmen und nach einem Stromschlag ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gesundheitliche Folgen können mit einiger Verzögerung auftreten.

Stand: November 2024

Das Wort zum Schluss

Mit diesem Ratgeber der Debeka-Redaktion möchten wir unsere Kunden und Leser mit interessanten Inhalten und Ratschlägen bei ganz alltäglichen Fragen unterstützen. Die Inhalte werden nach journalistischen Grundsätzen entwickelt werden von der Debeka kostenlos bereitgestellt. Sie enthalten keine Werbung externer Partner oder anderer Produktanbieter. Insofern Produkte der Debeka empfohlen werden, beachten Sie bitte, dass diese Empfehlung keine individuelle Beratung ersetzen kann. Bei Fragen zu Produkten der Debeka steht Ihnen ein Berater in Ihrer Nähe gern zur Verfügung.