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Karriere

Verbeamtung auf Lebenszeit: Voraussetzungen, Vorteile und Tipps

Für einen erfolgreichen Start im öffentlichen Dienst

Bildquelle: AdobeStock

Die Verbeamtung auf Lebenszeit ist ein Meilenstein im Berufsleben vieler Lehrer, Polizisten & Co. Doch welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Welche Rechte und Pflichten bringt dieser Status mit sich? Von den ersten Schritten in der Probezeit bis hin zu den langfristigen Perspektiven – WissensWert bietet wertvolle Informationen und praktische Tipps für den Weg im öffentlichen Dienst.

Was bedeutet Verbeamtung auf Lebenszeit?

Die Verbeamtung auf Lebenszeit bedeutet, dass ein Beamter auf Probe nach einer erfolgreichen Probezeit dauerhaft als Beamter im öffentlichen Dienst ernannt wird. Eine Verbeamtung auf Lebenszeit ist für bestimmte Berufsgruppen vorgesehen, z. B.

  • Lehrer: Viele Lehrer an öffentlichen Schulen werden nach einer erfolgreichen Probezeit auf Lebenszeit verbeamtet.

  • Polizisten: Polizeibeamte, die die erforderlichen Prüfungen und die Probezeit erfolgreich absolvieren, können auf Lebenszeit verbeamtet werden.

  • Richter und Staatsanwälte: Diese Berufsgruppen im Justizwesen werden in der Regel auf Lebenszeit verbeamtet.

  • Verwaltungsbeamte: Beamte in verschiedenen Verwaltungsbereichen, wie z. B. in Ministerien, Kommunen oder anderen öffentlichen Einrichtungen können ebenfalls auf Lebenszeit verbeamtet werden.

  • Soldaten: Berufssoldaten können nach einer bestimmten Dienstzeit und unter bestimmten Voraussetzungen auf Lebenszeit verbeamtet werden.
Drei Hauptphasen des Beamtenverhältnisses

Beamte durchlaufen in ihrer Laufbahn verschiedene Phasen, die mit spezifischen Rechten und Pflichten verbunden sind.

  1. Beamte auf Widerruf: Diese Phase betrifft Beamtenanwärter, die sich noch in der Ausbildung befinden. Sie können jederzeit entlassen werden. Meist endet diese Phase mit einer Abschlussprüfung. Beamtenanwärter erhalten Bezüge und haben Anspruch auf Beihilfe.

  2. Beamte auf Probe: Nach erfolgreichem Abschluss und dem Vorbereitungsdienst, wie beispielsweise das Referendariat, werden Beamte auf Probe ernannt. Diese Phase dient der Überprüfung der Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung im Hinblick auf die Verbeamtung auf Lebenszeit.

  3. Beamte auf Lebenszeit: Nach erfolgreicher Probezeit und einer dienstlichen Beurteilung erfolgt die Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit. Dies geschieht durch die Aushändigung einer Ernennungsurkunde, die den Status „auf Lebenszeit“ offiziell bestätigt.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Um verbeamtet zu werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Gesundheitliche Eignung: Eine amtsärztliche Untersuchung stellt sicher, dass keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen, die die Dienstfähigkeit beeinträchtigen könnten.

  • Fachliche und persönliche Eignung: Während der Probezeit muss der Beamte seine fachliche Kompetenz (regelmäßige Beurteilungen durch Vorgesetzte) und persönliche Eignung (Verhalten im Dienst: Teamfähigkeit, Belastbarkeit usw.) nachweisen. Dies umfasst sowohl die beruflichen als auch die charakterliche Eignung.

  • Altersgrenze: In der Regel darf der Beamte bei der Verbeamtung auf Lebenszeit nicht älter als 45 Jahre sein. Es gibt jedoch Ausnahmen (z. B. in Mangelberufen).

  • Staatsangehörigkeit: In der Regel ist die deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines EU-Mitgliedstaates erforderlich.

  • Erfolgreiche Probezeit: Vor der Verbeamtung auf Lebenszeit muss der Beamte die Probezeit erfolgreich absolvieren. Diese dauert in der Regel drei Jahre, kann aber je nach Bundesland und Laufbahn variieren.

  • Stellenanforderung: Die Stelle muss für eine Verbeamtung auf Lebenszeit vorgesehen sein.

Die Vorteile der Verbeamtung auf Lebenszeit

Einer der größten Vorteile der Verbeamtung auf Lebenszeit ist die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Beamte auf Lebenszeit genießen einen sehr hohen Kündigungsschutz und können nur unter sehr speziellen und in eher seltenen Fällen (z. B. bei schweren Dienstvergehen oder gesundheitlicher Dienstunfähigkeit) entlassen werden.


Sie erhalten eine Besoldung nach den Landesbesoldungsgrenzen und Bundesbesoldungsgrenzen . Zudem gibt es neben dem Grundgehalt Gehaltserhöhungen und Zulagen, die das Einkommen weiter steigern können. Auch für die Altersvorsorge ist gesorgt. Beamte zahlen keine Beiträge für Arbeitslosen- oder Rentenversicherung. Sie sind durch ihren Dienstherrn abgesichert. Dies führt zu höherem Nettoeinkommen während der Dienstzeit und nach mindestens fünf Dienstjahren einer angemessenen Pension im Ruhestand. Die Pension ist in der Regel höher als die gesetzliche Rente und bietet eine solide finanzielle Basis für den Ruhestand.


Beamte haben Anspruch auf Beihilfe, eine spezielle Form der Krankenversicherung, bei der der Dienstherr einen Teil der Krankheitskosten übernimmt. Die Höhe der Beihilfe variiert je nach Bundesland und Familienstand, liegt aber oft bei 50 bis 70 Prozent. Um die restlichen Kosten zu decken, müssen sie eine private Krankenversicherung abschließen.


Die Verbeamtung auf Lebenszeit eröffnet auch zahlreiche Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Lehrer beispielsweise können sich für verschiedene Führungspositionen qualifizieren, wie z. B. Schulleitung oder Fachbereichsleitung, und somit ihre Karriere weiter voranbringen. Zudem gibt es zahlreiche Fort- und Weiterbildungsangebote, die speziell für Beamte entwickelt wurden.

Unser Tipp
Dienstunfähigkeitsversicherung: Besonders wichtig für Beamte

Eine Dienstunfähigkeitsversicherung bietet finanziellen Schutz, wenn Beamte aufgrund gesundheitlicher Probleme ihren Dienst nicht ausüben können. Im Gegensatz zur regulären Berufsunfähigkeitsversicherung berücksichtigt sie die speziellen Bedingungen und Anforderungen des Beamtenstatus.
Wer braucht sie?

  • Junge Beamte auf Lebenszeit: Diese erhalten erst nach fünf Jahren ein Ruhegehalt, das oft nicht ausreicht.

  • Beamte auf Probe oder Widerruf: Sie haben keinen Anspruch auf Ruhegehalt bei Dienstunfähigkeit.

  • Zeitsoldaten: Sind auch nicht ausreichend abgesichert und brauchen eine Dienstunfähigkeitsversicherung.
Checkliste
Hilfreiche Tipps für Beamte in der Probezeit

Wie man die Probezeit erfolgreich meistert und sich für die Verbeamtung auf Lebenszeit qualifiziert.

 

  • Engagement zeigen: Motiviert und engagiert an Aufgaben und Projekte herangehen
  • Kontinuierlich lernen: Bereit sein, Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern (Weiterbildung und Fortbildung)
  • Zuverlässig sein: Aufgaben gewissenhaft erledigen und Deadlines einhalten
  • Beziehungen pflegen: Teamarbeit und gutes Arbeitsklima sind wichtig.
  • Feedback: Um regelmäßiges Feedback bitten und konstruktive Kritik annehmen, um sich stetig weiterzuentwickeln
  • Initiative zeigen: eigene Ideen einbringen und proaktiv mitarbeiten
  • Flexibel bleiben: Offen für neue Aufgaben und Herausforderungen sein
  • Auf die eigene Gesundheit achten!
  • Rechte und Pflichten: Wissen ist Macht und hilft, sicher und selbstbewusst zu agieren.
  • Geduld! Probezeit ist eine Phase des Lernens und der Anpassung.
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Spezielle Tarife für Beamte, die auf die Beihilfe abgestimmt sind

Private Krankenversicherung

In Kombination mit der Beihilfe ist die private Krankenversicherung immer die richtige Entscheidung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verbeamtung auf Lebenszeit

Nachdem die Voraussetzungen erfüllt sind, geht es weiter mit den formalen Schritten. Das ist die Bewerbung auf eine Stelle im öffentlichen Dienst. Nach einer erfolgreichen Bewerbung erfolgt die Einstellung als Beamter auf Probe. In dieser Phase wird die Eignung und Leistung der Lehrkraft über einen bestimmten Zeitraum hinweg bewertet. Die Probezeit dauert in der Regel drei Jahre. Lehrer stellen in dieser Zeit ihre fachliche und pädagogische Eignung unter Beweis. Regelmäßige Beurteilungen und Feedbackgespräche helfen dabei, die Leistung zu bewerten und eventuelle Verbesserungen vorzunehmen.


Vor der Verbeamtung auf Lebenszeit ist eine erneute amtsärztliche Untersuchung erforderlich. Diese stellt fest, dass die Lehrkraft gesundheitlich in der Lage ist, den Dienst langfristig auszuüben.
Nach der erfolgreich absolvierten Probezeit und der amtsärztlichen Untersuchung kann der Antrag auf Verbeamtung auf Lebenszeit gestellt werden. Dieser Antrag wird in der Regel bei der zuständigen Schulbehörde eingereicht. Diese prüft den Antrag und nach einer positiven Beurteilung erfolgt die Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit. Dies geschieht durch die Aushändigung einer Ernennungsurkunde, die den Status „auf Lebenszeit“ offiziell bestätigt.

Unser Tipp
Dokumentation und Organisation

Aufgaben, Projekte und Erfolge – eine gute Dokumentation hilft, den Überblick zu behalten und kann auch bei Beurteilungen und Feedbackgesprächen nützlich sein. To-Do-Listen und Kalender helfen, Fristen und wichtige Termine im Blick zu behalten. Eine strukturierte Arbeitsweise zeigt Professionalität und Zuverlässigkeit.

Ist der öffentliche Dienst das richtige für mich?
Persönlichkeitstest
  1. Arbeitsumfeld
    -Ich bevorzuge eine stabile und sichere Arbeitsumgebung.
    -Ich fühle mich wohl in einer strukturierten und regulierten Arbeitsumgebung.

  2. Motivation und Werte
    -Mir ist es wichtig, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.
    -Ich lege Wert auf soziale Gerechtigkeit und Fairness.

  3. Arbeitsstil
    -Ich arbeite gerne im Team und schätze die Zusammenarbeit mit anderen.
    -Ich kann gut mit Bürokratie und administrativen Aufgaben umgehen.

  4. Kompetenz und Fähigkeit
    -Ich habe starke kommunikative Fähigkeiten und kann gut mit verschiedenen Interessengruppen umgehen.
    -Ich bin in der Lage, komplexe Probleme zu analysieren und Lösungen zu finden.

  5. Karriereziele
    -Ich suche nach langfristigen Karrieremöglichkeiten mit klaren Aufstiegschancen.
    -Eine gute Work-Life-Balance ist wichtig für mich.

  6. Stressbewältigung
    -Ich kann gut mit Stress und Druck umgehen, insbesondere in Krisensituationen.
    -Ich bin geduldig und beharrlich, auch wenn Veränderungen langsam voranschreiten.
Auswertung:

Überwiegend „JA“: Der öffentliche Dienst könnte gut passen. Werte und Arbeitsweise scheinen mit den Anforderungen und Vorteilen des öffentlichen Dienstes übereinzustimmen.
Überwiegend „NEIN“: Vielleicht andere Karrierewege in Betracht ziehen, die besser zu Präferenzen und Fähigkeiten passen.

Stand: Januar 2025

Das Wort zum Schluss

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