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Mobilität

Vom Fahrzeug zum Oldtimer

Voraussetzungen, Vorteile, Vorgehensweise

Manche Autos, Motorräder und Nutzfahrzeuge werden irgendwann zum Klassiker. Aber wie werden sie offiziell zu Oldtimern erklärt? Wie sind die Schritte, um ein H-Kennzeichen zu erhalten? Und was haben die Eigentümer davon? WissensWert zeigt, wie es geht und klärt auf – Schritt für Schritt.

Wann ist ein Fahrzeug ein Oldtimer?

Die häufigsten Oldtimer sind klassische Autos. Aber auch Motorräder, Flugzeuge, Schiffe und sogar Eisen- und Straßenbahnen sowie Nutzfahrzeuge können Oldtimer sein. Welche Voraussetzungen muss ein Fahrzeug erfüllen, um anerkannt zu werden? Paragraf 23 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (§23 StVZO) regelt die Anforderung für die Einstufung von Straßenfahrzeugen: Das Fahrzeug muss mindestens 30 Jahre alt sein. Ein Gutachten eines amtlich anerkannten Sachverständigen, Prüfers oder Prüfingenieurs muss das Fahrzeug als Oldtimer anerkennen: Es muss sich in einem guten, weitgehend originalen Zustand befinden. Das bedeutet, dass keine größeren Modifikationen vorgenommen wurden und das Auto entweder gut erhalten oder fachmännisch restauriert ist. Ein solches Gutachten ist nötig, um ein Fahrzeug offiziell als Oldtimer anerkennen zu lassen und das H-Kennzeichen zu erhalten, das ein Fahrzeug als „historisch“ klassifiziert.

Wie läuft die Begutachtung nach § 23 StVZO ab?

Qualifiziert und befugt für ein Gutachten nach § 23 StVZO sind amtlich anerkannte Sachverständige oder Prüfer von Technischen Prüfstellen oder Prüfingenieure, die für amtlich anerkannte Überwachungsorganisationen wie DEKRA, TÜV, GTÜ oder KÜS arbeiten.
Geprüft wird auf Originalität und Zustand des Fahrzeugs. Unter die Lupe genommen werden unter anderem Karosserie, Motor, Fahrwerk und Innenraum. Dabei wird besonders auf den Erhaltungszustand, die Originalteile und eventuelle Restaurierungen geachtet. Das Gutachten bestätigt im besten Fall, dass das Fahrzeug die Kriterien für ein H-Kennzeichen erfüllt.
Die Kosten für ein Oldtimer-Gutachten variieren. Wichtig: Dem Gutachter mitteilen, für welchen Zweck das Gutachten gedacht ist, denn es gibt auch noch ein Wertgutachten.

Checkliste
Welche Unterlagen benötige ich für die Zulassung?
  • Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil I und II)
  • Oldtimer-Gutachten nach § 23 StVZO
  • Nachweis der Hauptuntersuchung (HU)
  • Amtliches Kennzeichen (falls das Fahrzeug bereits zugelassen ist)
  • Nachweis über Kfz-Haftpflichtversicherung (eVB-Nummer)
  • SEPA-Lastschriftmandat zum Einzug der Kfz-Steuer
  • Personalausweis oder Reisepass mit aktueller Meldebestätigung
  • ggf. Reservierungsbestätigung für das Wunschkennzeichen

Wie kann ich den Wert meines Oldtimers bestimmen?

Ein ausführliches Wertgutachten eines Sachverständigen ermittelt – wie der Name schon sagt – den Marktwert des Fahrzeugs. Es kann beim Kauf, Verkauf oder Abschluss einer Kfz-Versicherung benötigt werden und dient zur Feststellung des Marktwerts, also des Liebhaberwerts. Ein entsprechendes Gutachten lasse ich unter anderem bei TÜV, DEKRA oder weiteren Sachverständigen-Organisationen erstellen.

Unser Tipp
Nach Versicherungsbedingungen für Youngtimer fragen

Youngtimer sind Fahrzeuge, die zwischen 20 und 29 Jahre alt sind und das Potenzial zum beliebten Klassiker haben. Ein gesondertes Kennzeichen haben sie nicht, es gibt aber spezielle Versicherungen.

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Welche Vorteile bietet ein H-Kennzeichen?

Das H-Kennzeichen kann steuerliche Vorteile haben: Hier wird eine pauschale Steuer erhoben – für Autos 191,73 Euro und für Krafträder 46,02 Euro jährlich (Stand April 2025). Die kann besonders bei großem Hubraum günstiger sein als bei einem normalen Auto. Für Fahrzeuge mit kleinem Hubraum lohnt eine Ummeldung oft nicht. Bei der Kfz-Versicherung kann es Vorteile geben. Es gibt spezielle Versicherungen für Oldtimer. Weiterer Vorteil: Gefährte mit H-Kennzeichen sind von Umweltzonenregelungen befreit und dürfen ohne Umweltplakette in diese Zonen fahren.

Für Sammler: Rotes 07er Kennzeichen

Mit einem roten 07er-Kennzeichen können mehrere Oldtimer gefahren werden. Dabei ist die Versicherung günstiger. Erlaubt ist es für Oldtimerfahrten und -rallyes, Probe- und Überführungsfahrten sowie Fahrten zur Werkstatt.

Kann ich mein Oldtimer-Kennzeichen mit einem Saisonkennzeichen kombinieren?

Ja, das H-Kennzeichen kann mit einem Saisonkennzeichen kombiniert werden. Das bietet sich an, wenn der Oldtimer nur in den wärmeren Monaten gefahren wird. Dadurch spart man in der Regel bei der Kfz-Versicherung, weil der Zeitraum kürzer ist.

Stand: April 2025

Das Wort zum Schluss

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