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Karriere

Arbeitgeberattraktivität steigern

Tipps für Unternehmer und Selbstständige

Bildquelle: AdobeStock

Worauf legen qualifizierte Jobsuchende Wert? Wie gewinne ich als Arbeitgeber Talente? Arbeitsbedingungen sind je nach Branche sehr unterschiedlich. Welche Benefits biete ich, wenn meine Firma nicht mit Homeoffice oder flexiblen Arbeitszeiten punkten kann? WissensWert nennt einige Möglichkeiten, wie Unternehmen sich als Top-Arbeitgeber positionieren können.

Work-Life-Balance

Die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeitaktivitäten spielt für viele Jobsuchende eine zentrale Rolle. Es ist daher essenziell, Angestellten individuelle Freiräume zu bieten, sofern es Tätigkeit und Rahmenbedingungen zulassen. Flexible Arbeitszeiten, die sowohl den beruflichen als auch den privaten Bedürfnissen gerecht werden, sind ein starkes Argument für einen attraktiven Arbeitgeber. Zufriedene Mitarbeitende, die ihren Job mit Kinderbetreuung, Hobbys und Lebensträume vereinbaren können, sind für das Unternehmen von großem Vorteil: denn zufriedene Angestellte sind motivierter. Empfehlenswert sind großzügige Zeitkorridore, innerhalb derer die vereinbarte Arbeitszeit flexibel erbracht werden kann. Die grundsätzliche Möglichkeit für Auszeiten oder Sabbaticals für persönliche Projekte oder Reisen, steigert ebenfalls die Arbeitgeberattraktivität, ebenso wie Teilzeitmodelle und die Möglichkeit, Überstunden abzufeiern. Ein weiterer Pluspunkt ist die Option auf Home-Office, die es Mitarbeitenden ermöglicht, Beruf und Privatleben besser zu vereinbaren.

Attraktive Vergütung: Mehr als ein faires Gehalt

Ein wettbewerbsfähiges Gehalt ist natürlich wichtig, aber es ist nicht immer der ausschlaggebende Grund, sich für eine Firma zu entscheiden. Viel wichtiger ist es, sich auf der Arbeit wohlzufühlen. Es gibt viele geldwerte Vorteile, die Arbeitgeber zusätzlich zum Gehalt bieten können, ohne dabei tief in die Tasche greifen zu müssen wie beispielsweise ein Dienstrad.
Leistungsboni oder Provisionen sind ein Anreiz, wenn Ziele erreicht werden – und das Unternehmen profitiert gleich mit. Ein aktiver Hinweis auf vermögenswirksame Leistungen bietet Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich mit einem Bausparvertrag oder einer privaten Altersvorsorge ein Finanzpolster anzusparen. Eine betriebliche Altersvorsorge , kann ein starkes Argument sein und bindet Mitarbeitende zusätzlich an die Firma.
Viele dieser Angebote werden steuerlich gefördert und der Verwaltungsaufwand hält sich in Grenzen. Gibt es die Möglichkeit, die Belegschaft am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen? Andere Zusatzleistungen können eine attraktive Verpflegung vor Ort, Essensgutscheine, Rabatte bei Partnerunternehmen, Fahrtkostenzuschüsse oder die Förderung sportlicher Aktivitäten sein.

Unser Tipp
Geringer Aufwand – großer Effekt

Manche Maßnahmen, die für Angestellte nachhaltige Vorteile darstellen und damit die Arbeitgeberattraktivität erhöhen, kosten Unternehmer nicht allzu viel. Die Zauberworte heißen Steuer- und Sozialabgabenfreiheit – bei der betrieblichen Krankenversicherung zum Beispiel bis zu 50 Euro im Monat. Steuerliche Vorteile und Einsparungen bei den Sozialabgaben sind auch bei der betrieblichen Altersvorsorge möglich.

Karrierechancen zur Mitarbeitergewinnung und -bindung

Die Chance, bei einem Unternehmen Karriere zu machen und gefördert zu werden, sind starke Argumente für einen attraktiven Arbeitgeber. Klare Perspektiven für Karrierepfade und Aufstiegsmöglichkeiten sollten schon im Bewerbungsgespräch aufgezeigt werden. Gezieltes Onboarding erleichtert den Einstieg für Neulinge. Kontinuierliche Weiterbildung durch Schulungen, Workshops beziehungsweise E-Learning ist gefragt. Mit einem Mentoring-Programm geben erfahrene Mitarbeitende ihre Kenntnisse weiter, Business Coaches helfen bei der individuellen Weiterentwicklung. Verantwortung für spannende Projekte oder bestimmte Bereiche sind für viele Bewerbende ein echter Anreiz.

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Pluspunkt bei der Mitarbeitergewinnung

Mit einer betrieblichen Krankenversicherung zeigen Arbeitgeber ihre Wertschätzung.

Werte leben: So wirkt eine positive Unternehmenskultur

Wer arbeitet nicht gerne in einem angesagten Unternehmen? Der Coolness-Faktor ist nicht zu unterschätzen. Anderen ist die Sicherheit des Arbeitsplatzes, Beständigkeit und Struktur wichtig, die eine Firma attraktiv machen. Ein positives Image des Unternehmens ist ein enormer Vorteil. Doch wie kommt eine Firma da hin?


Ein moderner Arbeitsplatz mit modernen Geräten und Arbeitsanwendungen auf dem neuesten Stand kann ein Pluspunkt sein. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollten definieren, welche ihrer positiven Aspekte sie pushen möchten und diese aktiv vermitteln. Wichtig ist, dass diese Werte authentisch sind und wirklich gelebt werden. Im besten Fall bieten sie etwas Positives an: Produkte oder Dienstleistungen, die Menschen weiterhelfen oder etwas besser machen. Vorteile der Arbeit und des Unternehmens sollten sowohl innerhalb der Belegschaft als auch nach außen hervorgehoben werden. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, etwas Sinnvolles zu tun, trägt das zur Zufriedenheit bei.


Ein weiterer Faktor ist die Unternehmenskultur: Ein fairer, respektvoller Umgang miteinander sollte selbstverständlich sein. Transparente Kommunikation sowie eine gesunde Feedbackkultur sind Schlüsselfaktoren. Oft sind es die kleinen Dinge wie ein „Danke“ oder „gut gemacht“, die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber unterschätzen.

Bewertungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Gold wert sind authentische Erfahrungen und positive Bewertungen von Angestellten auf Arbeitgeber-Bewertungsplattformen, wie z. B. kununu. Es lohnt sich, für zufriedene Mitarbeitende zu sorgen und diese zu ehrlichen Bewertungen aufzufordern. Denn Bewertungen und Erfahrungsberichte über Firmen gehören zum Online-Check der Bewerber dazu.

Benefits mit Wirkung - so zeigen Unternehmen Wertschätzung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Botschaft, dass sich ein Arbeitgeber um seine Beschäftigten kümmert, und auf deren Gesundheit achtet, ist nicht zu unterschätzen. Ein zumutbares Arbeitspensum, eine attraktive Arbeitsumgebung, ergonomische Möbel und Arbeitsmittel sind wünschenswert. Ein starkes Fürsorge-Statement ist eine betriebliche Krankenversicherung, die eine nachhaltig bessere Gesundheitsversorgung für die Angestellten bedeutet. Ein ergänzendes Angebot können Sportkurse, Gesundheitschecks bzw. bestimmte Impfungen sein. Neben angemessenen Arbeitsbedingungen stützen bestimmte Kurse die mentale Gesundheit, z. B. zur Resilienz, Entspannung, Achtsamkeit oder zum Stressmanagement, Thai Chi, Yoga oder Qigong. Gesunde Mitarbeitende bedeuten schließlich weniger Krankmeldungen und eine höhere Produktivität.

Checkliste
Neue Mitarbeiter gewinnen: So wird das Unternehmen attraktiv für Bewerber

In Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtig, sich im Arbeitsmarkt als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Doch wie gelingt es ganz konkret, qualifizierte Fachkräfte zu finden und sie als neue Mitarbeitende zu gewinnen? Hier einige Recruiting-Tipps:

  1. Arbeitgebermarke stärken: Ein starkes Employer Branding ist das Fundament einer erfolgreichen Recruiting-Strategie. Wichtig ist eine klare Kommunikation, wofür das Unternehmen steht: Welche Werte, Vision und Unternehmenskultur verkörpert es? Das sollte auf Webseite, Social-Media-Kanälen und Bewertungsplattformen wie kununu kommuniziert werden. Authentische Einblicke in den Arbeitsalltag von den Mitarbeitenden selbst sind sinnvoll.

  2. Mitarbeitende sind die besten Markenbotschafter: Eine offene, wertschätzende und inklusive Unternehmenskultur spricht sich herum. Wer sich auf der Arbeit wohlfühlt, empfiehlt seine Firma auch in seinem sozialen Umfeld weiter. Dabei ist die Einführung einer Empfehlungsprämie hilfreich: Mitarbeitende werben Mitarbeitende.

  3. Für das Recruiting-Team ist es wichtig, die Zielgruppe der gesuchten neuen Mitarbeitenden genau zu kennen und zu analysieren: Welche Ausbildung und Berufserfahrung soll sie haben? Welche beruflichen Interessen verfolgt die Zielgruppe? Welche Karriereziele und bevorzugte Arbeitsweise hat sie? Wie ist ihre Mediennutzung? Wo hält sie sich online und offline auf? Welche Werte und Erwartungen hat sie? Was ist ihr wichtig? Diese Kenntnisse helfen, das Recruiting gezielt auszurichten.

  4. Recruiting-Kanäle neben den üblichen Plattformen für Stellenausschreibungen je nach Zielgruppe: z. B. Linkedin und Xing für Fach- und Führungskräfte, Instagram und TikTok für junge Talente, Fachmessen und Hochschulkooperationen für Berufseinsteiger.

  5. Karriereseite optimieren: Die Karriereseite eines Unternehmens ist meist der erste Kontaktpunkt für Bewerber. Webseiten punkten mit einer übersichtlichen Struktur, schnellen Ladezeiten sowie Informationen zu Benefits, Arbeitsweise und Bewerbungsprozess. Tipp: auf die mobile Optimierung der Karriereseite achten.

  6. Benefits und Karrierechancen schon in der Stellenausschreibung nennen: Weiterbildungsmöglichkeiten, Gesundheitsangebote, betriebliche Altersvorsorge, betriebliche Krankenversicherung. Ebenso erwähnen: flexible Arbeitszeiten und Homeoffice, wenn es angeboten wird.

  7. Schneller, wertschätzender Bewerbungsprozess: Ein transparenter, effizienter und freundlicher Bewerbungsprozess ist oft entscheidend. Lange Wartezeiten, bis die Firma sich meldet, oder eine unpersönliche Kommunikation schrecken qualifizierte Talente ab. Ein zeitnahes Feedback steht für Wertschätzung. Das Angebot einer konstruktiven Rückmeldung bei Absagen zahlt aufs positive Firmen-Image ein und gibt ggf. Bewerbenden die Chance, bei entsprechender Fortbildung später fürs Team geeignet zu sein.

  8. Onboarding: Im Recruiting-Prozess sollten Betriebe kommunizieren, wie neue Mitarbeitende eingearbeitet, wie sie unterstützt, welche Tools und Formate dafür genutzt werden.

  9. Optimaler Umgang mit Plattformen wie kununu: Mitarbeitende, Azubis und Praktikanten um Bewertungen bitten, z. B. nach der Probezeit oder nach einem erfolgreichen Projekt. Wichtig: zeitnah, professionell und empathisch auf Bewertungen reagieren, besonders auf kritische. Sie sollen zeigen, dass der Arbeitgeber das Feedback ernst nimmt und daraus lernt. Dabei sollten wiederkehrende Themen identifiziert werden, z. B. Kommunikation, Führung, Work-Life-Balance, und anschließende Verbesserungen in die Wege geleitet werden.

  10. Nutzung von Talent Pools: Unternehmen sollten eine Sammlung vielversprechender Kandidaten für zukünftige Stellenausschreibungen anlegen. Dann sparen sie sich die Überprüfung der Qualifikation.

  11. Aktive Personalbeschaffung, also Active Sourcing: Nicht auf eingehende Bewerbungen warten, sondern potenzielle Kandidaten suchen und direkt ansprechen.

Stand: August 2025

Das Wort zum Schluss

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